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Zum Auffrischen und Schmunzeln . . .

. . . sind diese Museums-Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit den Tonband- und den Magnetbandgeräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern, auch dieses.

Die Firma Ampex 1944/1945

Ampex wurde von dem emigrierten Russen Alexander Matthew Poniatoff im Jahre 1944 in Kalifornien gegründet. Der Name stammt von den Anfangsbuchstaben seiner Namen, doch AMP kollidierte mit der Aircraft Marine Products Company und so hängte er "EX" hinten dran.

 

Die Ampex Electrical and Manufacturing Company baute bis Mitte 1945 höchstwertige Elektromotoren und Generatoren für´s US Militär. Ampex verwendete für diese Motoren die damals fortschrittlichsten Magnet-Technologien von General Electric, die besonders starken Alnico5 Magnete. Doch der Krieg war jetzt zuende. Was nun ?

Ampex wurde dann das, das AEG mal war, der Marktführer.

Als der Major John T. Mullin 1945 die beiden AEG K4 Magnetophones nach Amerika "verbracht" hatte, sie modifiziert hatte und dann auch noch am 16. Mai 1946 erfolgreich einem völlig verdutzten und dann begeisterten Forum von Tonmeistern in San Francisco vorgeführt hatte, stellte Harold Lindsay den Kontakt zwischen Ampex, Mullin und später auch Bing Crosby her.

 

Erst als Bing Crosby von Mullins deutschen AEG Tonband- geräten überzeugt war, orderte er 20 Stück "Recorder and Reproducer" bei Ampex. Damit ging es in Amerika ernsthaft und wirklich los. Auf den AEG K4 lief damals das deutsche 6,5mm BASF Type-L PVC Kunststoffband. Mullin hatte aber nur 50 Rollen.

 

Ampex lieferte die ersten beiden Ampex 200 an Jack Mullin (bei ABC), denn der hatte inzwischen den Vertrag mit Bing Crosby und ABC zum Aufnehmen von Crosbys Philco Shows. Wir vermuten, daß diese ersten AMPEX 200A noch mit (deutschem) 6,50mm Band liefen und später auf 1/4" 3M Band (6,35mm) umgebaut wurden. Die Herbert Orr Story und das 3M Engagement spielten angeblich zu diesem Zeitpunkt noch keine wichtige Rolle.
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Bei AMPEX in den USA . . . .

ging es erst ab 1947 so richtig los. Die Story über die Nachkriegszeit und über den "Export" der beiden AEG K4 nach USA durch Jack Mullin enthält viel über die Firma AMPEX.

Ampex war auf dem Europäischen Kontinent nie nennens- wert vertreten. Das war und ist noch immer das Übel der Amerikaner, daß für sie Europa eine Insel weit draußen im Atlantik ist. Man spricht in den USA auch oft abwertend von offshore ("weit draußen" vor der Küste).

 

(Übrigens, die Engländer, jedenfalls die echten alten Briten, fahren kurioser Weise auch immer noch "auf die Inseln = on the islands", wenn sie nach Belgien oder Frankreich übersetzen "müssen".) Selbst die ersten AMPEX Video Recorder mußte man noch richtig nach Europa entführen und hier auf 220 Volt / 50 Hz umrüsten.

 

Rechts oben eine Ampex 300 Maschine aus der allerersten Baureihe, vermutlich sogar ein direkter Nachfolger der legendären AMPEX 200A, darunter dann ein späteres Erfolgsmodell, die Ampex 440 mit Tipptasten.

Die AMPEX 200A und der Rest

Das erste richtige amerikanische Studio- Tonbandgerät nach dem Krieg, die AMPEX 200A, war so ziemlich ein verbesserter Abklatsch der AEG Magnetophone K4, so sagen es die Experten durch die Blume, jedoch bald nicht mehr mit dem 6,5mm Band der BASF sondern für das 6,3xxmm Scotch Band von 3M, also mit 1/4 Zoll Breite. So haben es ein paar scheinbar 70 jährige amerikanische Veteranen in einem "Open Reel Club" in ihren E-Mails ausgetauscht.

 

"Ja, mit dem Umrechnen war das in USA schon immer ein Problem. Man hätte locker auf dem German 6,5mm Standard bleiben können, nur, scheinbar konnten die Amis damals wie auch heute keine 6,5mm Bolzen für die Umlenkrollen drehen, sondern eben nur 6,35mm."
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Der Schock saß tief - 8,00mm Band aus Japan

Was muß es für die Amerikaner für ein Kultur-Schock gewesen sein, als die Japaner 1985 (Sony war damit federführend) auf einmal das 8mm Video 8 Band und dann später 1987 das 4mm DAT Band (es war aber nur 3,8...mm breit) heraus brachten und es weltweit dominierend einsetzten.
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Es haben sich bis heute insgesamt nur wenige AMPEX Tonband- Studiomaschinen oder andere US Audio- oder Video- Maschinen in die deutschen Rundfunkanstalten verirrt, denn nur eine kurze Zeit lang gab es bei uns hier keine Alternative.

 

Rechts sehen Sie die ersten semiprofessionellen Entwicklungen von Ampex, wie es sie ähnlich auch in Europa gab.

 

Überhaupt hatten die Amerikaner anfänglich nie diese Auswahl an hochwertigen und komfortablen Tonbandgeräten wie im aufstrebenden Deutschland West. Dort fehlte ein Max Grundig, daher boomte damals auch der Export von Grundig Geräten aller Art (das Grundig Label in den USA hieß Majestic), und dann später auch von Revox. Wo sonst kommen 2003 und 2004 im amerikanischen ebay die vielen europäischen Band-Maschinen her, ein untrügliches Zeichen.

 

Und was für komische Gurken damals in AMI-Land verkauft wurden, als es schon die Revox gab. Es ist unglaublich und für Fachleute fast immer noch unverständlich.
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Links zu Ampex (Juni 2009 - stimmen alle nicht mehr)

http://www.ampexdata.com/Company/History/history.html

 

http://www.ampexdata.com/Support/Legacy_Manuals/legacy_manuals.html

 

http://recordist.com/ampex/

 

http://users.chariot.net.au/~debpeter/Ampex.html

 

 

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