Zum Auffrischen und Schmunzeln . . .
. . . sind diese Museums-Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit den Tonband- und den Magnetbandgeräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern, auch dieses.
Die Japaner kamen spät auf den europäischen Markt, ....
aber als sie dann wirklich kamen, brach bei den etablierten Herstellern wie Grundig, Uher und Telefunken und all den anderen kleineren Deutschen relativ schnell das Heulen und Jaulen aus. Von den Japanern wußten damals ganz viele Deutsche nur, daß Japan am Ende der Welt lag, mit uns den Krieg verloren hatte, daß dort die ersten Atombomben gefallen waren, die Menschen alle Schlitzaugen hätten und daß die Japaner mit Millionen von Kameras auf allen Messen und Ausstellungen Milliarden von Bildern machten.
Und deshalb hatte auch niemand Angst. Die ersten Geräte waren zwar sehr bescheiden, aber sehr preiswert. Die nächste Generation war dann schon erstaunlich gut und immer noch sehr preiswert. Und danach kamen dann gewaltige und protzige Giganten, mit viel Chrom und edlem Metall von vorne, insbesondere bei Sony. Die meisten standen schon senkrecht und hatten auch noch edles Holz (oder Imitat) an den Seiten. Und die letzten edlen Flaggschiffe waren den Europäern durchaus ebenbürtig, teilweise sogar überlegen, aber wie gesagt, deutlich preiswerter.
Sony entwickelte sogar noch die TC880 Maschine
Das war ein Bandgerät vom Allerfeinsten. Inzwischen war aber die CD angekündigt und selbst der mittelmäßig informierte Hifi-Fan bekam mit, da tut sich etwas Gewaltiges. Die Plattenfreunde hatten die hochwertigen Bandgeräte sehr oft dazu benutzt, ihre teuren Platten zwecks Schonung (die wußten bereits um die Abnutzung der Rillen bei häufigem Abspielen) auf Bänder zu überspielen. Sony wußte um den abflauenden Open Reel Markt und proagierte diese TC 880 schon gar nicht mehr auf dem eigentlich lukrativen europäischen Markt. Sie ließen so um 1980 die Open Reel Bandgeräte Produktion auslaufen. AKAI produzierte dann in 1984 die "Letzte Open Reel Bandmaschine".
Was ist übrig geblieben vom ehemaligen Glanz und Ruhm der "Japanischen Invasion" ?
Der "Open Reel" Markt ist auch für die Japaner gnadenlos eingebrochen. Die meisten "Normalos" unter den Musiklieb- habern wollten eine einfachere Bedienung bei gleicher Qualität.
Die Compact- Kassette von Philips löste das Problem, jedenfalls die späteren edlen Weiterentwicklungen, die auf ein ganz anderes High End Niveau getrieben wurden als die Philips Ur-Kassette. Auch SONYs DAT konnte 1987 den Siegeszug der CDs (bereits ab 1983) nicht mehr aufhalten und jetzt sind bereits die CDs am aussterben (2010). So "schnell" kann das gehen.
Viel Wissenswertes über "die Japaner" schrieb der SONY Chef Akio Morita. Sein Buch gibt es auch in Deutsch.
Akio Morita war am Ende seines Lebens mehr Botschafter in Sachen Japan denn Chef eines Elektronik Imperiums.
Sein (dickes) Buch "Made in Japan" beleuchtet so viele Facetten des Miteinanders, Nebeneinanders und Gegeneinanders der Industrienationen und der Menschen dort wie hier.
Auch wird der phänomenale Erfolgsweg "der Japaner" mit sehr vielen detaillierten Hintergrundinformationen erläutert. "Mann" hätte es also wissen können, wenn "mann" gewollt hätte. (Ich meine damit die überheblichen Europäer und Amerikaner). Man hätte es bereits sehr früh lesen können.
Aber die Meisten werden erst durch (bittere) Erfahrung (richtig?) schlau.