Das UHER SG 561 Royal ./. UHER Royal DE LUXE
Die SG 560/561/562 Royal waren die Nachfolger des berühmten UHER Royal DE LUXE. Dabei wurde das SG 560 zuerst fast nur farblich verändert und hatte die neuen schwarzen Bedienknebel. Diese beiden Knöpfe waren bei dem Royal de Luxe nicht so sonderlich griffig.
Doch das UHER Royal DE LUXE war die Inkarnation des perfekten 18cm-Spulen Magnetbandgerätes an sich. Es war auch wirklich nahezu perfekt, aber leider nur "nahezu".
Doch nach ein paar Jahren war damals einfach überall schwarz angesagt. Sogar BRAUN mußte zu den schwarzen REGIE Receivern eine schwarze TG 1000 auf den Markt bringen.
Die ASC 5000 und 6000 Maschinen und alle anderen - zum Beispiel von Grundig das große TS 1000 - waren bereits alle schwarz.
Doch die beiden Aussteuerungsinstrumente des SG 560 waren unverändert popelig und einfach nicht gut abzulesen. Das SG 561 hatte dann (endlich) große besser beleuchtete Zeigerinstrumente, aber warum nicht gleich so.
Die beiden (Mono) Mikrofonbuchsen kamen jetzt von links nach rechts in eine gemeinsame Stereobuchse und dazu einen dieser blöden Kopfhörer- Würfelstecker. Leider schon wieder ganz großer Mist, denn den hatte niemand auf der Welt außer Sennheiser auf Sonderbestellung.
.
Würfel kontra Klinke
Überall auf der Welt war die dicke robuste 6,3mm Head- phone-Klinke angesagt. Und die 5pol DIN Anschlußbuchse unten drunter - für die Stereoanlage - war auch in die Jahre gekommen und lange nicht mehr zeitgemäß. Sogar beim großen SG 630 mußte UHER für diese beratungsresistente "Borniertheit" sehr viel (viel zu viel) Lehrgeld bezahlen, um auf Cinch nach-/umzurüsten.
.
Doch jetzt zu den ernsthaften Vorteilen des SG 561.
Die aktuellen Spulen-UHERs hatten (fast alle ?) ein massives Druckguß-Chassis und dort waren links und rechts vom Kopfträger zwei richtig massive Bandführungsbolzen zur absolut waagrechten und geraden Bandführung fest im Chassis eingeschraubt.
Das Band wurde zusätzlich zum linken bandführungsbolzen nur noch von einer beweglichen Mitlaufrolle zwischen Lösch/Diakopf und Aufnahmekopf geführt und dann noch an einem dritten feststehenden Bandführungsbolzen im Kopfträger direkt rechts neben dem Wiedergabekopf in der Höhe fixiert bzw. gehalten.
Und damit lief das Tonband fast schnurgerade an den 4 Ton-Köpfen vorbei. Die Umschlingung der Kopfspiegel (also die Biegung) war dabei erstaunlich gering.
.
Doch für unsere alten Bänder reicht das jetzt nicht mehr aus
Denn das Royal DE LUXE und auch das SG 560 hatten nach wie vor diese Bandfühlhebel als Fühler mit den dünnen feststehenden Umlenk-Bolzen versehen. Damit war die Biegung der älteren und teilweise "gebrechlichen" Bänder (im wahrsten Sinne das Wortes gebrechlich) viel zu eng bzw. der Biegeradius war viel zu klein.
Das wurde beim SG 561 deutlich verbessert. Anstelle von feststehenden Umlenk-Bolzen haben beide Bandzugsregelungshebel jetzt Umlenk-"Rollen" bekommen. Und der Durchmesser ist nahezu 3 mal so groß im Vergleich zu den alten feststehenden Bolzen. Das sind für unsere betagten Bänder wohltuende Dimensionen.
.
Okt. 2017 - Viele Bänder sind inzwischen "dahin" . . .
Es gab damals sehr "preiswerte" Bänder (Beispiel "Shamrock"), die eine Zeit lang ganz gut funktioniert hatten. Doch eine Alterung oberhalb der garantierten 5 Jahre "Component Life Time" war nicht eingeplant bzw. ausprobiert worden.
Die (Billig-) Kunden fragten ja auch nicht danach ! Wer hatte vor 50 Jahren schon seinen Lebensabend vor den Augen, es ging ja überall nur noch aufwärts. Und daß die Kinder oder Enkel diese Aufnahmen dann doch nochmal hören wollten, na ja.
Jedenfalls bekommen wir immer mehr (allermeist Noname-) Magentbänder, die man "vielleicht" nur noch ein einziges Mal abspielen könnte. Manche Bänder machen selbst diesem Versuch einen Strich durch die Rechnung, das Magnetpulver fällt (rieselt) schon am Löschkopf vom Trägerband und das wars dann.
Wie die alten Shamrock Bänder (ein Billigmarke vom Ampex) nach 50 Jahren aussehen, habe ich hier fotografiert. Schaun Sie mal.
.