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Die erste Frage : Wie machen die das ?

laut Prospekt 10dB Dynamik-Gewinn

Ja, die Prospekte - vor allem sehr gut gemachte bunte große Hifi-Prospekte - sind immer geduldig und auch ein sporadisches kurzes Ausprobieren führt nicht zum Verstehen und zu der Erkenntnis, was diese oder jene Technik wirklich wert ist und was sie dem Anwender bringt, bzw. ob sie überhaupt funktioniert.

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Und endlich hatte ich es, das tolle TEAC AN180 DOLBY

das war 1970

Zu jener Zeit hatte ich sowohl die "große" Revox A77 MK1 (nämlich mit dem Koffer und den beiden Verstärkern) als auch eine vermeintlich edle SONY TC-651 Bandmaschine. Und dort war das Rauschen der damaligen (sehr preiswerten) 3M-Scotch Bänder schon deutlich hörbar.
Wir müssen uns fairer Weise vor Augen halten, die besten damaligen Programm-Quellen waren nur der ganz normale UKW-Rundfunk und unsere 33er Stereo-Schallplatten, abgespielt von einem recht simplen Lenco L75 mit dem Shure M75-E Abtaster. Die bespielten Bänder (19cm/s und Halbspur-Stereo) waren für uns viel zu teuer - und im Nachhinein festgestellt - qualitativ wirklich nicht berauschend.
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Ich bekam das Teil und schraubte es umgehend auf ....

Also viel war da nicht drinnen und warum das bei uns im Laden (also im Hifi-Studio) etwa 1200.- DM kosten sollte und das absolut gleiche 220 Volt Gerät bei den Amerikanern (im Military Sales) nur etwa 25% davon, das war mir ein Rätsel, das es zu lösen gab.

Die Anleitung war in Englisch und dort stand, daß es (sowieso) nur funktioniert, wenn man bei der Aufnahme (also vor der eigentlichen Aufnahme) das jeweilige Bandgerät richtig "auspegelt". Das mit dem Auspegeln war uns Tonband-Fans bereits geläufig. - Und es gab an dem AN 180 eine Menge Knöpfe und Regler. Auch das kam uns Freaks sehr entgegen, das konnten "die Anderen" bestimmt nicht bedienen, also nur wir konnten das.
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Der Einblick - es sah alles sehr hausbacken aus . . .

Heute sagt man, die Verteilung der Baulemente auf die Platine sei sehr "übersichtlich" gelungen. Also es war (im Klartext) noch sehr viel Platz frei. Doch das galt auch für die Steckmodule in der bewunderten Revox A77 von 1967, dort war auch alles sehr "übersichtlich" plaziert. Hier jedoch hatten die Japaner aufwendige und teure Goldkontakte eingesetzt. Das war neu in solchen lowcost Consumergeräten. Dafür waren die Halterungen der Platinen umso wackeliger. Überhaupt sah das Ganze eher nach einer Studien- oder Semesterarbeit nach dem dritten oder vierten Semester aus.

Das AN180 hatte dazu (auf der linken Seite) ein kleines Stereo-Mischpult mit 2 Mikrofon-Eingängen (6,5mmm Klinke) und 2 Line-Eingängen integriert - wobei hier bei uns diese lowcost Mikro-Eingänge sowieso niemand gebraucht hatte bzw. jemals nutzen wollte. "Karaoke" gab es bei uns damals nicht.
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Trotzdem, die bläuliche Soft-Optik war beeindruckend

Die beiden großen VU-Meter zappelten vor der dezent beleuchteten "hochauflösenden" dB Skala hin und her und ..... - sie hatten eigentlich überhaupt keine Aussage, denn es waren eben nur primitve VU-Meter. Aber bereits das Zappeln der Zeiger hatte den gewünschten psychologischen Effekt, es tat sich etwas und es sah richtig professionell und gut aus. Auf der anderen Seite halfen diese Instrumente bei der Fehlersuche in einem inzwischen recht komplexen Hifi-Umfeld.

Der eigentliche DOLBY-(B) Effekt war marginal und stand in keinem Verhältnis zu dem Aufwand des Auspegelns und des Beschriftens der Bänder und später auch bei der Wiedergabe mußte man den sinnvollerweise mit aufgezeichneten Kalibrier-Ton von 400Hz erst mal über sich ergehen lassen. - Und so stand das "tolle Teil" jetzt über 30 Jahre in irgend einem meiner Regale und schlummerte vor sich hin.
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Und natürlich ging es immer alles noch billiger - das AN-80

Es gab da noch ein TEAC AN-80 und ein AN-60 und dann noch ein AN-50 ..... mit "noch viel weniger" drinnen.

Man brauchte ja nicht immer Hinterbandkontrolle, wenn das Bandgerät sowieso nur Kombiköpfe hatte. Das AN-180 hatte 4 Dolby-Einheiten, je 2 für die Aufnahme und 2 für die Wiedergabe, das AN-80 hatte dann nur noch 2 umschaltbare Einheiten und nur noch ein Anzeige-Instrument.

Es ist sowies schon beschämend, wenn die Werbetexter von sogenannten DOLBY Prozessoren (mit je 3 !!! Transistoren) reden. Es ist schon lächerlich, aber so war das damals. Der Vergleich mit dem berühmten geheiminsvollen "SYNCOM-Computer" der Firma BOSE - etwa zu gleichen Zeit nach 1971 - drängt sich auf. Da hatte sich damals auch niemend getraut, das mal zu hinterfragen

Darum hier ein paar Eindrücke.

Und es ging noch billiger - das AN-60

Und es ging noch noch noch billiger - das AN-50

Hier sparen wir uns das Bild, es ist müßig.

Wenige Jahre später war es nur noch ein einziger kleiner Chip mit sogar 4 getrennten Dolby-Einheiten, der irgendwo mit auf der Recorder-Platine drauf saß und läppische 1 Dollar kostete.
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Schaun Sie mal rein, dort gibt es auch wieder tolle Sprüche, was das AN-300 alles kann oder können soll.

Und US$-Preise finden Sie hier im Hifi-Museum.
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