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In der Funkschau Nr.3 / 1976 als Neu angekündigt

Das hier ist der von der Marktingabteilung aus dem Haus UHER übernommene Pressetext. Wie wir heute wisen, stand UHER 1975 bereits mit dem Rücken zur Wand. Die Bandgeräte mit den offnenen Spulen verkauften sich nicht mehr so gut und bei den Prozzo Maschinen hatten die Japaner von AKAI und TEAC die Nase vorn.
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Und jetzt brachte UHER etwas ganz Neues Revolutionierendes auf den Makt - die OMEGA Umschlingung

In der Funkschau 1986 Nummer 3 auf Seite 8 mit einer halben Seite lesen Sie :
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OMEGA-Umschlingung statt Andruckrolle

Einen neuen Bandantrieb für Heimstudiogeräte stellte Uher zur Funkausstellung (im August 1975) in Berlin vor. Eines der ersten Geräte stand uns nun Modell.

Das SG 630 Logic weist einen für Heimstudiogeräte revolutionierenden Bandantrieb auf, genannt "System Omega Drive". Das Magnetband wird nicht mehr mittels einer Andruckrolle mit der Schichtseite gegen die Capstanwelle gepreßt, um das Band in Friktionsverbindung zu bringen, sondern "einfach" in einer omegaförmigen Schlaufe mit der Bandrückseite gegen die Antriebswelle um diese herumgeführt.

Die Vorteile: kein Einwalken von Bandabrieb oder Schmutzpartikeln in die empfindliche Magnetschicht; keine welligen und verdehnten Bandkanten, z. B. bei schlechter Justage oder Dejustage der Andruckrolle durch Verschleiß. Die Auswirkungen des Systems sind hörbar und sichtbar: noch weniger drop outs und bessere Bandwickel. Die Realisierung dieser Antriebsidee erforderte allerdings weitere Maßnahmen und zusätzliche Verbesserungen herkömmlicher Techniken.

Das Bandeinlegen durfte auf keinem Fall erschwert werden. Daher entwickelte man eine Servoeinrichtung, die mit Hilfe eines Getriebemotors die Omega-Schlaufe schnell um den Capstan legt. Das Magnetband kann daher wie gewohnt einfach in den Bandeinlegeschlitz gelegt werden.

Ohne Andruckrolle reicht selbst bei größtem Umschlingungswinkel des Magnetbandes um den Capstan die Mitnahme für den von Uher-Geräten erwarteten Gleichlauf nicht aus, wenn die Welle aus Stahl besteht.

Es mußte daher eine Möglichkeit gefunden werden, die Mitnahme des Bandes an der Capstanwelle durch geeignete Maßnahmen soweit zu erhöhen, daß der bestmögliche Gleichlauf bei schonendstem Bandtransport sicher erreicht werden konnte.

Nach der "Eytelwein-Grashofschen" Gleichung konnte das nur durch Erhöhung des Reibungskoeffizienten zwischen Capstan und Magnetband erreicht werden.

Bei zahlreichen Versuchen erwies sich ein im Anlagebereich des Magnetbandes an der Capstanwelle aufgebrachtes, schleifbares und dauerhaft formstabiles Elastomer als die beste Lösung. Diese Maßnahmen allein waren aber noch nicht ausreichend, die hoch gesteckten Anforderungen an Gleichlauf und Bandschonung zu gewährleisten.

Bekanntlich ist bei konstantem Antriebs- bzw. Bremsmoment der Spulenteller der Bandzug umgekehrt proportional dem Wickeldurchmesser der Bandspulen. Soll der Bandzug vom Wickeldurchmesser unabhängig sein, dann muß das Antriebs- und Bremsmoment der Wickelteller geregelt werden.

Herkömmliche Bandzugregelungen, ob mechanisch oder elektrisch, waren für das andruckrollen-freie Laufwerk nicht geeignet, da Bandzugschwankungen und Bandschlaufenbildung, die bei herkömmlichem Antrieb kaum stören, die Verwirklichung des Omega-Prinzips unmöglich machen.

Uher entwickelte daher eine neuartige, quasi weglose Bandzugregelung, bei der in keiner Betriebsart (Waagrecht- oder Senkrechtbetrieb, Wiedergabe, Umspulen usw.), auch nicht beim Wechsel der Betriebsart, die oben genannten Nachteile auftreten. (Aufnahme: Uher Werke)
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  • Anmerkung : Leider erwies sich das in der späteren Serienfertigung als nicht brauchbar. Die neuen Geräte kamen reihenweise wieder zurück zum Kundendienst, die gleichen Geräte sogar mehrfach, wurden gegen SG 631er ausgetauscht und kamen dann wieder zurück zum Kundendienst. Die Justage des Bandzugs war ganz extrem sensibel und nur für ein ganz spezielles Band brauchbar, wenn überhaupt. Selbst das von UHR mitgelieferte Band jaulte. Angeblich wurden etwa 12.000 Gerät produziert und das war dann der Sargdeckel.

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