Zum Auffrischen und Schmunzeln . . .
. . . sind diese Museums-Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit den Tonband- und den Magnetbandgeräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern, auch dieses.
Oktober 2007 - Ein gut erhaltenes 30 Jahre altes großes (das letzte) UHER SG 630 LOGIC ist eingelandet. Das Ergebnis gleich vorweg : Es spult noch, aber es spielt nicht mehr.
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Von dem ehemals engagierten Tonbandamateur H. H. aus Nürnberg haben wir ein UHER SG 630 mit Seriennummer 3816 samt Zubehör als Geschenk überlassen bekommen. Vorab: Nach seinen Aussagen hat er sich über 20 Jahre über UHER und dieses "Spitzengerät" geärgert. Dennoch vielen Dank.
Und er hat uns sogar die originalen historischen Kauf- und Reparaturbelege mitgegeben, dafür nocheinmal ein besonders herzliches Dankeschön.
Wie von so vielen anderen Besitzern und auch von alten Uher Technikern bereits gehört, dieses Logic SG 630 war eigentlich nicht ausgereift. Die Omega-Umschlingung der Capstan Welle sollte das dringend benötigte schlagende Verkaufs- Argument sein, doch es wurde zum finalen Bumerang.
Je nach Band, also der jeweiligen Band-Rückseite, mit oder ohne Beschichtung änderte sich die absolute Bandgeschwin- digkeit und zwar nicht reproduzierbar. Also beim Abspielen konnte man es angeblich hören, daß es mal schneller und mal langsamer lief, eigentlich ein extrem langsames auf und ab Jaulen.
Und das SG 630 war ein preisliches Spitzenprodukt zum Sonderpreis von 1600.- Mark damals (eigentlich 1898.-). Den Autor gr haben inzwischen recht viele ehemalige 630 Fans traurig angerufen und ihr Leid geklagt. Aber wir können da auch nicht mehr helfen, es kann so nicht gehen. Es fehlt an der notwendigen sogenannten Haftreibung zwischen der Rückseite des Bandes (dem Trägermaterial) und der Capstan Achse, die zum gleichmässigen stabilen Vortrieb des Bandes als Mindestmaß benötigt wird.
Bei den diversen Home-Videorecordern hatte man das dort auch (noch mal) versucht und ist sogar noch weitaus später in den späten Achtzigern nochmal auf die Nase gefallen.
Am 27.10.77 gekauft und am 15.11.77 schon in der Werkstatt
Angeblich waren manche Geräte vier oder fünf mal in der Uher Werksniederlassung, denn die normalen Rundfunk- und Fernseh Fachhändler waren mit der "Reparatur" bzw. der Justage völlig überfordert. Ja, die von Grundig, die konnte man (anfänglich noch) reparieren, viele andere Uhers auch, aber dieses hier. (Siehe auch die Uher Report Story)
Und (nur) das erste Jahr (oder nur die ersten 6 Monate?) war es kostenlos, dann kostete es Geld. Aber wofür ??
Die Ursache konnte gar nicht behoben werden, es wurde nur herumgedoktert. Das System dieser Uher Omega-Umschlingung war "austerapiert", wie die Ärzte bei hoffnungslosen Fällen - vornehm und geheimnisvoll versteckt - verkünden.
Hier kostete es das zweite Mal (zu Weihnachten 1978) auch Geld und sicher war auch dieser Besitzer jetzt richtig sauer und tief und bitter enttäuscht, das falsche Super- Gerät gekauft zu haben. Und er hat es danach frustriert auch nicht mehr "reparieren" lassen.
Nachtrag der Redaktion: Ein Leser schreibt uns, es seien ab der Nummer 1000 über 12.000 Stück produziert worden. Die Exportversion hätte sogar Cinch Buchsen gehabt. Stimmt, aber das waren die modifizierten 631er bzw. als zum Ende die gesamte Serie umgestellt worden war, hatten alle 631er die neue Rückseite mit DIN und Cinch.
Man spricht von etwa 6000 Stück von dem SG630, denn außer der irreparablen Gleichlaufmacke war das theoretische Konzept super. Nur, wenn man da keine Töne super rauf und fast genauso edel wieder runter bekommt, was macht dann ein Tonbandgerät für einen Sinn ??
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- Ach - noch was, schaun Sie doch mal auf die Mehrwertsteuer von 12%. Merken Sie auch, wie gierig unser Staat inzwischen geworden ist ?
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Der erste Eindruck im Vergleich der Konkurrenten
März 2008 - Ich habe sie fast alle auf dem großen Tisch stehen, so gut wie alle dicken, leichten oder schweren, vor allem teuren 26,5cm High-End Boliden. Und ich kann sie alle "endlich" mal anfassen, in aller Ruhe und mit akribischem Blick. Und alle Boliden sind gebraucht und nahezu gleich (stein-) alt.
Das Uher SG 630 ist ein recht leichtes Gerät und macht vordergründig den "biegsamsten" Eindruck, dem ist aber nicht so. Optisch ist es ein Zwerg gegen das Sony TC765 oder das Grundig TS1000, doch technisch wäre es beinahe der König.
Wenn da nicht der Bandtransport wäre. Es gibt hier auf den Seiten eine beinahe wissenschaftliche Abhandlung vom amerikanischen Magnetband Pionier - der US-Firma AMPEX über die Band-Kopf Reibung und über die Probleme damit.
Dort will man möglichst viel Anpressdruck mit möglichst wenig Bremswirkung haben. Beim Vortrieb dagegen will man am Capstan möglichst viel Reibung mit möglichst wenig Druck haben.
Beide Forderungen oder Wünsche sind nur bedingt zu erfüllen. Eigentlich schließen sie sich gegeneinander aus. Ein großer Anpressdruck an den Tonköpfen bedeutet weniger Dropouts, dafür viele Reibungs- (= Brems-) verluste. Die muss ich durch erhöhte Kraft beim Vortrieb ausgleichen.
Das ist bei Revox und allen Anderen kein Problem. Dort wird - wie bei fast allen großen Maschinen - das Band durch die Gummiwalze regelrecht brutal an den Capstan "angeknallt", der Vortrieb ist damit mit Sicherheit groß genug, daß das Band immer gleichmäßig bewegt wird.
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Juni 2010 - heute wird es aufgeschraubt :
Die Omega Umschlingung ist theoretisch toll.
Das theoretische Konzept der drucklosen Bandfortbewegung hat seinen Reiz. Doch der Vergleich mit den hunderttausenden von Revox und Studer Maschinen zeigt ganz deutlich, das ist eine sehr vage Technologie. Willi Studer hätte das bestimmt um zig Jahre früher gemacht, wenn es Vorteile versprochen hätte, vor allem bei 1" und 2" Maschinen.
Inzwischen habe ich Fotos gemacht. Doch die Lichtschranke wirft das Band schon beim "Vorblitz" meiner Pentax K100 ab, darum ist das Band auf den Fotos bereits schlaff. Auf den Fotos sieht man, daß die Umschlingung nicht einmal 180 Grad beträgt, also weniger als den halben Umfang des (sogar beschichteten) Capstans. Und das reicht ganz offensichlich nur für ganz bestimmte Rückseitenbeschichtungen.
Die Umschlingung könnte man mit einem speziellen handbedienten Knebel bewegen oder aber motorisch wie hier. Doch dieser Motor macht (vermutlich jetzt nach 30 Jahren) ein so brutales Geräusch, daß der Hifi-Freund sofort den Notschalter drückt und den Kundendienst anrufen würde, - gäbe es ihn noch. Das ist in dieser Preisklasse ein absolutes Unding.
Die konzeptionelle Ausführung dieser Umschlingung mit Zahngetriebe und Steuerwellen ist irgendwie nicht mehr UHER like. Es gibt mehrere Ecken, in denen ich entweder extremen Zeitdruck oder konstante Forderungen nach Nachbesserungen vermute. Doch dazu mehr weiter untern.
Der Kopfträger in bewährter Ausführung
Im Bereich steckbarer auswechselbarer Kopfträger hat Uher sicher die meiste Erfahrung fast aller Bandgerätehersteller. Ab der Mittelklase sind die Trägerplatten steckbar und dennoch fest arretierbar.
Wie lange ist dieses Gerät wohl gelaufen?
An den beiden linken Köpfen und an dem Umlenkbolzen kann man den ganz leichten Anschliff im Gegenlicht spiegeln sehen. Beim Umspulen schleift das Band immer noch am Löschkopf. Also viel kann es nicht gewesen sein.
Auch die beiden rechten Magnetköpfe von Bogen Berlin zeigen fast keinen Anschliff. Ich habe da andere Köpfe gesehen, bei denen in ca. 1mm Tiefe der Spalt so gut wie weg war.
Richtige große Anzeigeinstrumente
. . . damit müßte das "Tonbandeln" jetzt richtig Spaß machen. Bei den Tonband-Freaks muß etwas zappeln und flickern. Damit, also mit riesigen nahezu nutzlosen Zeigerinstrumenten, hatten ja die Japaner den deutschen Bandspezialisten von Grundig, Braun über AEG bis Uher so manchen Prozzoprozzo Kunden abgejagt, und das neben (zusätzlich zu) den hochglanzpolierten Frontplatten.
Diese verdammten DIN Buchsen und keine Alternative . . .
Haben "die" bei UHER nicht mal aus dem Fenster geschaut oder sind bei Radio RIM in München am Bahnhof spicken gegangen? Dort hätten sie gesehen, daß jeder noch so popelige Verstärker Cinch Buchsen und nur noch ganz selten eine (alternative) 5pol DIN Buchse besaß. Es gab in München bestimmt auch schon massenweise Hifi-Studios (München war damals schon größer als Mainz und Wiesbaden zusammen). Dort hätte man den (oder die) Entwickler rein jagen sollen, sich nur mal umzuschaun.
War das jetzt dumm oder überheblich oder arrogant oder weltfemd oder einfach nur beratungsresistent, nicht mal alternativ in 4 zusätzliche Cinch Buchsen zu investieren ? (Die Exportversionen sollen sie angeblich gehabt haben. Bitte wo steht eines ?)
Damit war das optisch anspruchsvolle Gerät auf dem internationalen Markt tot, mausetot, so wie das Grundig TS1000 und das Braun TG 1000/1020 auch. Und keiner hat es gemerkt ? Wir hatten hier in Deutschland diverse Hifi Messen. Wurde da auch niemand gefragt ?
Das ASC 6000 kam auch im Jahr 1977 raus und die hatten es allen gezeigt, wie man zumindest das mit der Buchsenleiste löst. Die ASCs hatten alle auch die inzwischen obligatorische Kopfhörer Klinke, die bei dem UHER auch fehlt.
Doch jetzt zu einem größeren Problem - die Wickelmotoren . . .
Bei den beiden Wickeltellern ist dem Entwickler (-Team?) scheinbar doch ein Flop unterlaufen. Es scheint wirklich das erste Bandgerät mit großen 26,5cm Alu-Spulen gewesen zu sein. Bei dem uns geschenkten Gerät war der linke Wickelteller definitiv bereits lose. Auf dem linken Teller liegt zu 99% die volle Band-Spule auf. Nach dem Lösen der drei von oben sichtbaren schwarzen Kreuzschlitzschrauben kann man den eigentlichen Kunststoff-Wickelteller nach oben abziehen und man sieht auf dem Druckgusschassis die drei kleinen 3mm Schrauben, die den Motor am Chassis festhalten sollten. Alle 3 Schrauben waren bereits leicht gelöst, eine davon fast 0,5mm. Darum konnte man auch den ganzen Wickelteller überkreuz wippen.
Doch das war anscheinend noch nicht das ursächliche Problem. Nach dem Festziehen aller 3 Schrauben war immer noch ein Schlackern der Achse mit dem linken Alu-Teller zu merken und es gibt dazu auch noch ein senkrechtes axiales Spiel. Aus Erfahrung wurde dann zuerst der rechte Motor auf axiales Spiel getestet - dort gibt es auch axiales Spiel, jedoch kein radiales Schlackern.
Das bedeutet, mindestens eines der beiden Kugellager des linken Motors ist bereits ausgeschlagen bzw. verbraucht. Soetwas darf bei einem Gerät dieser Klasse nicht vorkommen. Unsere beiden alten A77 (nicht B77) haben weder ausgeschlagene Kugellager noch axiales Spiel, nicht mal "minimalstes" axiales Spiel (geprüft bei allen 4 Wickelmotoren !!). Nach der Montage des linken Wickeltellers auf den kleinen Alustutzen ist immer noch ein Überkreuz-Wippen des Wickeltellers möglich. In Verbindung mit einer 26,5cm Alu-Spule sind es ganz außen bereits ca. 5mm Schwabbeltoleranz.
Im Waagrechtbetrieb ist das einigermaßen unproblematisch, im Senkrechtbetrieb hingegen ist es fatal. Das ist keine Profiqualität, das ist maximal Mittelklasse für viel zu viel Geld. Warum auch nur eines der drei Schräubchen mit einem Sicherungssprengring versehen war, entzieht sich meiner Kenntnis. Jedenfalls ist die Befestigung der Motoren auf dem Aluchassis zumindest unvorteilhaft und eine Fehlerquelle.
Vermutlich sind auch die Kugellager für die Last einer randvollen (und dann auch noch volle Pulle drehenden) unrunden 26,5er Aluspule nicht ausreichend stark oder groß genug dimensioniert. Doch das spührbare axiale Spiel der Motoren zeigt auf eine Fehlkonstruktion dieses Motors für den Senkrechtbetrieb.
Weitere Erkenntnisse - Das Alu-Druckguss Chassis
Zum Verständnis, es ist Juni 2010 und ich habe die Revox A77 (erste Ausführung) von 1967 !! offen neben dem offenen UHER SG630 von 1977 !! und vergleiche die beiden Kontruktionen. Weiterhin stehen hier mehrere 520 und 560 sowie das Royal de Luxe von 1970 offen zum Vergleich.
Das Druckgusschassis des SG630 scheint eine Krampf- lösung zu sein. Warum auch immer, ist es deutlich kleiner als das SG630 Gehäuse und im Bereich der Regler und der Tasten mußte ein Eisenblech "integriert" bzw. "angeflickt" werden. Da beide Plattformen für die beiden Bandzugsensoren weit nach außen reichen, kann es also nicht für spätere kleinere Modelle vorbereitet worden sein. Es sind zwar Durchführungen für (die Motorachsen für) eventuelle 18cm Spulen Modelle vorbereitet, doch das die große Schwungmasse umschließende Aluchassis reicht viel zu tief nach unten.
Das Alukühlprofil ganz oben unter dem "Dach" ist links und rechts deutlich breiter als das Chassis. Was hat sich der Entwickler dabei gedacht ? An einen ganz normalen Tragegriff mit der zugehörigen Befestigung am Chassis hatte auch niemand gedacht ???. Das "riecht" alles nicht mehr nach den Uher Geräten, wie wir sie kennen und schätzen.
Verwirrt hatten mich auch die kleinen Platinchen, die an allen möglich Stellen an- und untergbracht waren. Im Prinzip wurde hier geflickt, wie ein Flickenteppich eben aussieht. Alleine die beiden Netzteil-Treiberplatinen direkt an dem Kühlprofil machen wirklich Sinn. Die anderen Platinchen sind meines Erachtens dort fehl am Platz und benötigen nur unnötig lange Leitungen und Kabelbäume. Platz wäre an anderen Stellen auch noch genügend. Mußten es wirklich 10 oder mehr Platinchen sein, auf die die Elektronik (gleichmäßig) verteilt wurde ?
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Der Tonwellen-Motor und Omega Motor
Das UHER SG 630 hat 4 Motoren, 3 Antriebs- und einen speziellen Getriebe- motor für die Omega Umschlingungs-Mechanik. Das ist ein neuralgischer Schwachpunkt, denn die meisten potentiellen Käufer, die solch ein Gerät kaufen sollten, waren die gehobenen Hobby- und Hifi Freaks, die mit dem neuen Gerät ganz wie zuvor mit den alten Geräten arbeiten (tonbandeln) würden oder wollten. Und das bedeutet einen richtigen "Start-Stop" Betrieb !!
Und damit wäre dieser Motor pausenlos am Arbeiten. Unser Vorbesitzer hatte das sicher nicht gemacht (außer daß es sowieso nicht ging, es war nämlich viel zu langsam), sondern er hatte (nein: hätte gerne) ganze Bänder am Stück aufgenommen, jedenfalls hatte er das versucht. Unser 4ter Motor macht inzwischen einen Höllenlärm, unzumutbar für richtige Hifi Profis.
Vollelektronische Logik ? So so . . .
Wie weiter oben schon gesagt, würde bei gewohntem Arbeiten mit diesem Bandgerät der Motor Nr. 4 extrem gefordert. Doch an dem Motor hängt ja noch Einiges hinten dran. Über mehrere Zahnräder und einen Stößel mit Schubstange und (offenen) Mikroschaltern wird die Endstellung der Omega- Umschlingung an die Elektronik übertragen. Das ist eine anfällige und im Endeffekt sehr teure (vor allem mechanische) Lösung.
Daß die ehemals versilberten blanken halbrunden Kontaktköpfe aller 3 Microswitches inzwischen schwarz korrodiert sind und erst einmal geputzt werden müssten, ist auch klar.
Geschwindigkeits-Umschaltung "von Hand"
Die Umschaltung der drei Geschwindigkeiten wird mit einem 5-Ebenen Drehschalter getätigt. Auch das war 1977 nicht mehr zeitgemäß, das hätte man damals schon mit einem digitalen Logik-Chip machen können. Man hätte viele Leitungen und viel Mechanik gespart.
Die Bandzug Fühler und Umlenkrollen
Links und rechts Außen sind die beiden Fühler (und Umlenk- rollen) gut zu erkennen. Doch auch hier ist die Präzision schon nicht mehr vertretbar. Beide Rollen bewegen sich recht ausgeleiert und der 26,5er Bandwickel selbst bei teuren "BASF DPR 26 FE Super P" Bändern mit allerletzter Rückseiten- beschichtung ist inzwischen sehr mäßig, also von glatt keine Spur.
Auch wenn das Umspulen extrem schnell geht, die bereits von Hand gefühlten Toleranzen der Mechanik in Verbindung mit den Uher NAB Wackel-Adaptern (aus Plastik) oder normalen 26,5er Dreizack Plastikspulen lassen nur noch mangelhafte (Wickel-) Ergebnisse zu.
Altersschwäche beim Umspulen
Die so gepriesene 1977er "Logic" des SG630 sollte die Schlaufenbildung jetzt perfekt verhindern. Dazu hatte man ja die Elektronik zu Hilfe genommen. Bei der Revox B77 hatte man wie auch bei der SG630 den Abwickelmotor elektronisch überwacht. Bei der B77 funktioniert es heute noch, bei der SG630 kann ich beim Umspulen diese Schlaufen reproduzieren. Die ASC 6000 macht noch keine, die Sony 765 nicht und die AKAI GX625 auch (noch) nicht. (Wegen des Gewichtes und der drehenden Masse bei allen Vergleichen immer die 26,5er Aluspulen vorausgesetzt - also nicht die hier im Bild gezeigten Revox Plastikspulen).
Und jetzt der Hoffnungslauf, die Aufnahme
Nachdem alles betriebsbereit zusammen gebaut war, wollte ich auf das rückseitenbeschichtete BASF DPR 26 Band zumindest mal den 1KHz Testton aufnehmen (und wiedergeben). Doch ziemlich gleich nach dem Anlaufen der Umschlingung wurde das Band immer langsamer und blieb dann ganz stehen, dann hörte auch die Schwungmasse auf zu drehen.
Und damit war meine Geduld am Ende.
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Das tolle Ding ist tot und bleibt tot.
Und das wars dann. Ich habe die beiden Deckel wieder drauf geschraubt und das Uher SG 630 zu den anderen toten Veteranen in die Ausstellungsvitrine zurück gestellt.
Es ist die Zeit nicht mehr wert, die man da rein stecken müsste, nur um festzustellen, ca. 6000 Käufer bzw. Eigentümer (oder sogar 12.000) hätten sich doch nicht geirrt - es funktioniert wirklich nicht.
Und reumütig lande ich wieder bei meinen drei Revox Maschinen und dem Uher Royal Stereo, wobei sich die B77 gerade mit einer großen weißen Stinke-Wolke verabschiedet hat.
Nachtrag 2012 - wir haben noch 2 weitere 631 bekommen
Und die haben wieder andere Macken, die eine aufwendige Reparatur bedingen. Mal sehen, wann dafür Zeit ist und ob es sich überhaupt lohnt, da Zeit rein zu stecken.
und wenn Sie es nochmal von vorne lesen möchten . . .
Über eine versuchte Wiederinbetriebnahme eines 630 im Juni 2010 finden Sie etwas hier.
Nachtrag 2017 - zwei weitere UHER 630 + 631 sind da
Und Potz Blitz, eines davon, ein UHER SG 631 (unsere Nummer 4) funktioniert wirklich. Innen drinnen steht bei uns fast überall SG 630, nur bei einem steht 631 auf dem Schild mit der Seriennummer. Und hier gibt es den Bericht aus 2017, das ist unser UHER 630 Nummer 5.
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