Zum Auffrischen und Schmunzeln . . .
. . . sind diese Museums-Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit den Tonband- und den Magnetbandgeräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern, auch dieses.
Das TK 126 ist eines von vielen Tausenden
..... und es ist genauso alt wie die anderen aus den 1970er Jahren.
Dieses Grundig Bandgerät hat genauso wie die chassismäßig baugleichen Typen eine Macke beim Bedienhebel oder -Knebel oder -Drehschalter. Unseres hier hat die Nummer 14.983 und es waren insgesamt bestimmt an die 100.000 .
Wie Sie dies Gerät und fast alle mechanisch baugleichen Grundigs öffnen, steht hier bereits erklärt.
Dieser große Bedienhebel hatte eine (rosa) Kunststoff-Nockenscheibe mit abgerundeten Zacken und dort wurde mit einer Federkraft eine dicke Kunststoffrolle (ein Metallbolzen mit Gummi drum rum) in die Vertiefungen der Nockescheibe eingedrückt.
Damit rasten alle Laufwerksfunktionen sauber ein und der Drehschalter fühlt sich fast schon professionell an. Auch hört er sich jetzt wieder gut an. Die damaligen Freaks wollten nämlich auch den akustischen Komfort.
Manche anderen Konkurrenten in einem gesättigten Markt waren vom Bediengeräusch schon in der Abteilung Blech- oder Schrottkasten angesiedelt, vor allem die ganz billigen Geräte.
Wenn der Laufwerks-Knebel nicht mehr einrastet und von ganz links nicht mehr nach rechts zurück geht, dann ......
. . . haben Sie ein Problem. Eigentlich ist es ganz einfach. Dieser Bolzen hatte mal ein Kunststoffröllchen außen rum, das ist jetzt weg, zerbröselt nach 40 Jahren.
Auf dem zweiten Bild sehen Sie, wo dieses Röllchen hätte sein müssen.
Ich habe testweise mal ein Alu-Röllchen bzw. eine Hülse aus meinem Kruschkasten gesucht und den Bolzen durch gesteckt und das Röllchen dann eingesetzt.
Es war aber zu dünn. (das linke Röllchen)
Dann habe ich eine weitere aber deutlich dickere Alu-Rolle gesucht und auf 3,00mm aufgebohrt und siehe da, nun geht es wieder.
Der Knebelschalter rastet wieder (fast) ganz normal ein und geht in und aus allen Positionen wieder auf Null zu drehen.
Viele Kuriositäten in einer Geräte-Familie
Gehen Sie nochmal ganz hoch zum 1. Bild und schauen Sie auf die dicken Endstufentransistoren, es sind AD 162 Typen, also Germanium, und das war 1970 billig, einfach nur billig.
Dann der Trafo-Motor, man kann also wirklich überall noch etwas sparen. Die ganzen TK12x bis TK14x waren innen ziemlich leer, da war fast nichts drinnen. Aber aufgeschraubt hatten das damals die Wenigsten.
Im Gegenzug hat das Gerät aber 3 Sicherungen und dazu noch eine in Reserve unten in der Wanne, das war sehr komfortabel, das hatten viele viele andere höherpreisige Geräte nicht.
Und die beiden Riemen sind immer noch ok sowie die beiden Andruckrollen zum Umspulen in beide Richtungen, die geht auch noch. In vielen anderen Geräten ist die Rolle bereits "vom Knochen gefallen", also von dem Kunststoffteil abgefallen.
Für die Riemen gibts jetzt wieder diverse kleine Anbieter, sollten die mal reißen.
Typisch Grundig
Das Band wurde an den Kombikopf mit dem Plastikbändchen und dem Filz- oder Schaumstoffstückchen angedrückt. Das war die einfachste Version, wenn die Zug- und Bremskräfte der Wickkelteller nicht genau gesteuert werden konnten (meist aus Preisgründen).
Es war halt kein Wunderwerk, es war Masse.
Am besten, Sie lassen das mit dem Restaurieren. Die Geräte dieser Klasse sind doch zu sehr Unterklasse, es lohnt nicht mehr.
Die zu erwartende Qualität aller 120er und 140er steht in keinem Verhältnis zum Aufwand, selbst wenn es wieder wie im Neuzustand laufen würde.
Geputzt und ausgesaugt und dennoch . . .
es will nicht mehr und es kommt kein Ton mehr raus. Das Halbspur-Band haben wir auf dem Uher Report 4200 nochmal laufen lassen, da ist wirklich etwas drauf (Musik).
Rechts das Wattestäbchen, mit dem wir die Köpfe und die Andruckrolle gereinigt hatten. Die Bänder schmieren immer mehr und der Abrieb bleibt regelrecht kleben.