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Zum Auffrischen und Schmunzeln . . .

. . . sind diese Museums-Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit den Tonband- und den Magnetbandgeräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern, auch dieses.

Wir haben im Jahr 2005 auch ein Grundig TK 220 "zerlegt".

Ein TK 220 war im aufstrebenden Deutschland West noch Luxus pur.

Diese Seite ist uralt aus den Anfängen des Tonbandmuseums im Jahr 2005 !! Das TK 220 sah schon gut aus für seine Zeit und machte auch was her unter Freunden. Es konnte 18er Spulen mit Doppelspielband verdauen und hatte Halbspur Mono. Dazu hatte es runde Drucktasten und scheinbar einen für damals guten Sound mit zwei Lautsprechern.


Der vormalige Besitzer hatte noch richtig viel Geld bezahlt.

Die 400.- DM waren anscheinend der Lock- und Köder Preis, denn mit dem Zubehör verdiente man sein Geld. Beachten Sie die DM 10.- für die GEMA, die damals noch getrennt in Rechnung gestellt wurden. Die Quittung datiert vom 7.2.1967, es könnte also das Weihnachtsgeld gewesen sein. Ob es diese Firma in Frankfurt noch gibt nach fast 40 Jahren ? Der Autor war damals 18 Jahre alt und konnte sich dieses Gerät noch nicht leisten.

Beachten Sie die DM 10.- für die GEMA. Das wurde damals noch extra berechnet für diese bösen Kopierer.

Verblüffend ist dennoch, beim Einschalten im Sept. 2005 sind nicht sofort alle Sicherungen herausgeflogen. Umspulen ging auch noch, nur die Tonköpfe waren erheblich verschmutzt und die Tonwelle war völlig verkrustet. Also Reinigen war angesagt und der Probelauf kommt auch noch. Im deutschen ebay werden inzwischen hunderte wenn nicht sogar tausende von Kellerfundstücken oder Dachbodenfundstücken versteigert.
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Details von außen gesehen :

Schon damals wurde der "BMW Tick" mit dem "Aufsteiger" kreiert. Schauen Sie in die Typengalerie rein, wie viele 200er Modelle es bei Grundig gab. So mußte die Typennummer ganz groß oben drauf stehen. Ok, jetzt haben wir es im ebay leichter, die Grundig TKs zu identifizieren.

 

 

 

Diese Tasten waren damals modern. Bei den Grundig Steuergeräten, das waren ganz normale Stereo-Radios ohne Lautsprecher, wurde der Preis und die Leistung/Qualität von der Anzahl der Tasten abgeleitet.

 

 

 

Das klingt heute ziemlich dumm, es war aber so. Und es waren diese runden Tasten vorne auf den Radios, die gezählt wurden. Die Lautsprecher wurden nach der Anzahl der Chassis bewertet. Eine Dreiwege Box war (damals) immer !! besser als eine Zweiwege Box. Und das war damals schon Unsinn.

 

Die Regler auf dem Tonbandgerät sollten schön verchromt glänzen. Und das taten sie dann auch. Es war auch ziemlich das einzige, das geglänzt hatte. Der Ton war nämlich nicht so berauschend.
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Ein Blick in das TK220

Die Kern-Spezifikationen dieses "Wunderwerkes" für die "Massen" waren einfach :

 

 

  • Blech-Chassis
  • Röhrentechnik
  • 1 Motor
  • 2 Lautsprecher
  • Halbspur Mono

 

 

Also brauchte man einen recht dicken schweren Netztrafo und einen Ausgangsübertrager wegen der Röhrenendstufe. Alleine wegen diese Gewichtes mußte ein stabiles Chassis her. Wegen des Preises konnte es nur Walzblech werden. Auf die dicke Schwungscheibe kommen wir später.

 

Der Motor von der AEG treibt alles an, das sich irgendwie dreht. Er sitzt ziemlich in der Mitte und ist über ein kompliziertes System von vielen Reibrädern mit allen möglichen Achsen verbunden. Andere sprechen auch von einem Gewirr von Rädchen und Riemchen.

Die Quelle des Ton´s :

Es ist ein Zweikopf Gerät, das heißt, Aufnahme und Wiedergabe erfolgen über den gleichen Magnet-Kopf. Da läßt sich nichts optimieren. Das bringt somit erhebliche Qualitätseinbußen mit sich. Es ist einfach die unterste Lowcost Variante.

 

 

 

HiFi ist so nicht zu machen, selbst die miekrige deutsche Hifi Norm kann nicht erreicht werden. Die Köpfe sind aus heutiger Sicht furchterregend.

 

 

 

 

Die Fotos sind nicht so berauschend geworden, die Lichtverhältnisse waren nicht mehr gut. Am roten Löschkopf sieht man die verkrusteten Bandabriebe im unteren Teil deutlich. Auch die von der scharfen Bandkante in die starre Bandführung eingeschliffene Rille ist zu erkennen.

 

Darum dreht sich bei den DLT Laufwerken bei den Bandführungen alles - keine starren Bolzen. So kann es niemals einschleifen.

 

 

 

 

 

Der Filz-Andruck-Streifen sollte das Band an den Kopf drücken. Das mit der gleichmäßigen Band-Spannung hatten die Bandgeräte damals alle nicht richtig im Griff. Entweder sie war zu heftig (zu stramm) oder zu locker. Also wurde mit diesem Filzband nachgeholfen und ein erträglich gleichmäßiger Bandandruck erreicht. Jedenfalls bis der Filzstreifen voller Bandstaub war und nur noch quietschte. Dann fing der Ton an zu jaulen, lange bevor andere Komponenten wie die Capstan-Achse nicht mehr mitmachten.

 

 

 

 

An der Capstan-Achse sieht man ganz deutlich (Foto vor der Reinigung), wie der Band-Abrieb der damaligen Bänder sich verklumpt und festgesetzt hatte. Der Autor hatte erhebliche Mühe, diese Andruckrolle wieder einigermaßen zu reinigen. Selbst mit Alkohol bzw. Spiritus ging es nicht. Eine Klinge mußte her.

 

 

 

Als letztes Bild die Gummi-Andruck-Rolle, die bei Aufnahme und Wiedergabe das Band an die Capstan-Achse der großen Schwungscheibe gedrückt hatte. Diese Gummi-Rolle ist nach 40 Jahren so stark ausgetrocknet und eingerissen, daß wir dieses Gerät wahrscheinlich so nicht mehr in Betrieb nehmen können.

Die damalige Technik bzw. die Verarbeitung.

Die Frauen und Männer an den Montagebändern bei Grundig konnten nichts dafür, was die Ingenieure da ausgetüftelt hatten bzw. was sie verzapft hatten.

 

Heutzutage wissen wir, daß damals in Japan 10 Ingenieure ein Produkt entwickelten und 15 weitere die Aufgabe hatten, alles nicht unbedingt Notwendige wieder weg zu konstruieren.

 

Im damaligen Deutschland (1967) hatten bei uns 15 Ingenieure die Aufgabe, zu konstruieren und einer die Aufgabe, das dann noch zu verbessern oder zu verschlimmbessern. So wurde ein Chassis konstruiert, in dem mit Hebelchen und Federchen und Rädchen irgendwie das Band zum Drehen gebracht wurde.

 

Darum kommen jetzt ganz schön lustige oder auch schreckliche Bilder. Diese langen Schubstangen oben im Bild in dem fast leeren Chassis zeugen von bescheidener Gabe oder Kunst, zu optimieren. Sicher wurde auch aus einem vorhandenen Gerät das Nächste entwickelt. Ob das wirklich gesund war ? Es mußte scheinbar schnell gehen.

 

Im nächsten Bild sieht man die beiden Lautsprecher, welch ein Fortschritt. Doch außer dem Ausgangsübertrager ist alles leer.

 

 

Gut, das Röhren-Sub-Chassis kann zu Service Zwecken hochgeklappt werden, aber war das alles, das deutsche Ingenieure erdacht hatten ? Wenigstens die 4 Röhren waren auf einer eigenen Platine.

Ein wilder Drahtverhau, die Verkabelung.

Also das haben die Grundigs mit allen Europäern und natürlich den aufkommenden Japanern gemeinsam. Die damalige Verdrahtung war und ist eine Katastrophe. Auf den Japan Seiten habe ich das auch deutlich dokumentiert. Wir haben dazu auch eine große fast neue alte Akai GX-625 zerlegt.

 

Erst so ca. 10 bis 15 Jahre später hat man erkannt, wie viel Arbeit man bei der Produktion und der Endkontrolle sparen konnte, wenn man die Platinen deutlich optimierte. Dies sind nur ein paar ausgewählte Bilder aus dem Grundig TK 220. Unten sieht man den gebundenen Kabelbaum direkt neben dem Auflieger-Lager der großen schweren Schwungscheibe.

 

Dieses Schwerkraft-Lager ist auch der Grund, warum man die meisten Grundigs nur waagrecht betreiben konnte. Das hatten die Japaner ganz schnell raus, das mit dem senkrecht Stellen. Und die Kunden hatten es auch schnell bemerkt.

 

Wo kommt das Gewicht wirklich her ?

Das TK 200 hat nur einen Motor. Das ist der Knackpunkt. Das Band soll ja möglichst gleichmäßig an den Köpfen vorbei laufen und nicht jaulen. Schon zum Beginn der Wiedergabe muß die Aufwickelspule beschleunigt werden. Der Motor geht in die Knie, die Schwungscheibe muß das ausgleichen. Je mehr Masse sie hat, desto gleichmäßiger dreht sie sich, auch bei einem kleinen Bremsmanöver des Motors, jedenfalls meistens.

Und jetzt noch zwei Geschwindigkeiten

Ein reines Verkaufsargument, denn bei 9,5 cm/s war die Qualität schon sehr sehr bescheiden, auch bei Halbspur. Eigentlich mußte man außer bei Sprache immer mit 19 cm/s aufnehmen. Dazu gab es den Mehrebenen Kegelaufsatz auf der Motorachse, an dem die Reibräder positioniert wurden, je nachdem wie schnell die Schwungscheibe drehen sollte.

Der Sound, kein Vergleich mit heute.

Die letzten Bilder zeigen die beiden Lautsprecher. Anscheinend wahre Wunderwerke der Technik. Irgendwie kommt mir das Ganze vor wie Gequietsche und Gequäke aus einer Zeit vor dem ersten Weltkrieg. Trotzdem, damals war ein richtiges Zweiwege System im Tonbandkoffer der absolute Verkaufs-Hammer.

 

Heute weiß selbst der Unbedarfteste, Klang kommt von klingen und ein Blechkasten kann nun mal nicht klingen, damals nicht und heute nicht und nicht mit einem oder zweien oder drei Lautsprechern.

 

Man beachte den Superhochtöner und das ovale Breitbandchassis. Anscheinend war das damals Stand der Technik. Auch das kleine Magnetchen hinten auf dem Lautsprecher war ausgesprochen "dünne".

Zuletzt das magische Auge.

Die Errungenschaft des Jahrhunderts war eine nahezu trägheitslose Anzeige des Aufnahmesignals. Man beachte, wir haben hier die Automatik Version des TK 220 seziert. Endlich ein richtig schönes Foto von dem neueren der magischen Augen. Die alten waren schmetterlingsartige runde Röhren in giftgrün. Bilder gibts in der Galerie.

 

Das war´s also vom Innenleben des Grundig TK220.

 

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