Zum Auffrischen und Schmunzeln . . .
. . . sind diese Museums-Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit den Tonband- und den Magnetbandgeräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern, auch dieses.
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Das Grundg TK8 - einfacher gehts fast nicht mehr
Das TK8 hatte bereits die DIN BUchsen - in Mono
und es konnte mit mehreren Netzt-Spannungen betrieben werden. Vor allem in England gab es die 240 Volt.
Die Riemen waren alle bereits "hin", unbrauchbar
Erstaunlicherweise ist einer dabei, der sieht aus wie neu. Ob der nachgerüstet wurde ?
Die mit Gummi beschichteten beiden hellbraunen Übertragungsrollen (mit ALU Kern) für die beiden Wickelteller sind ebenfalls noch wie neu. Es sind also sehr unterschiedliche Verschleißteile zu finden.
Der Kopfträger ist sehr bescheiden
Es ist ein relativ dünnes gestanztes Blech in einer arg primitiven Technik. Das konnte Grundig damals schon besser. Nur, dies hier war das günstigste Gerät in Halbsspur.
Ein Blick auf die Ton-Köpfe und Umlenkbolzen
Auch die beiden Köpfe waren von der primitivsten Kategorie, haben aber scheinbar gut funktioniert. Sonst wäre das Gerät nicht so ausgiebig gebraucht worden.
An dem Abschliff der beiden Köpfe wie auch an den beiden erheblich abgetragenen Messing-Umlenkbolzen sieht man ganz deutlich, das war sowieso "End of Life".
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Der Grundig Koffer - für die Ewigkeit gebaut
Ob die Möbelschreiner bei Grundig einen Atomkrieg befürchtet hatten ? Das ist auf jeden Fall genauso massiv wie die große Grundig Mono- Musiktruhe aus 1957, die ich in Lörrach abholen wollte.
Erstaunlich - 3 schwere Grundig Konzert-Lautsprecher
Da das ganze Gerät (mit vertretbarem Aufwand) sowieso nicht mehr zum Leben erweckt werden kann, können wir den Sound nicht ausprobieren. Doch für 1957 muß es überwältigend gewesen sein.
Und an Service hatte 1957 noch keiner gedacht
Auf dem Kondensator sieht man, das Teil wurde kurz nach der KW 01 in 1957 gebaut. Auf dem zweiten Bild sieht man, es steht nicht auf gesunden Füßen, wenn es offen auf dem Werkstatt- Tisch steht und mal repariert werden müsste. Zu der Zeit hatte Grundig noch robuste unverwüstliche PABST Außenläufer eingekauft.
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Der Pabst Motor konnte mit zwei Geschwindigkeiten drehen
Das Datum auf dem Motor sagt uns, dieses TK8 wurde sogar ab dem Juli 1957 gebaut. Neben dran die gewaltigen Umschaltkontakte der beiden Schalterstreifen. Die sind jedoch auch schon sulphatiert und müssten intensiv gereinigt werden.
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Ein Blick auf die Technik von 1956/1957
Jetzt wissen wir, Max Grundig war bereits der europäische Marktführer und hatte nach eigenen Angaben die größte Tonbandfabrik der Welt. Mit 500.000 Geräten pro Jahr stellte Max Grundig so viele Geräte her wie alle amerikanischen Bandgerätefabriken zusammen und das gerade mal 12 Jahre nach dem totalen Zusammenbruch Deutschlands. Das war selbst für Amerikaner sehr erstaunlich. Mehr dazu steht in den Editorials von den US-AUDIO Magazinen dieser Jahre (in Englisch).
Ein Blick auf das gesamte TK8 Chassis von unten sowie den Ausgangsübertrager und den vor- magnetisierungs HF-Generator zeigt die für uns inzwischen wirre Technik von damals. Das war 1957 modernste Elektronik.
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Auch die Einknopf-Mechanik - für die Ewigkeit gebaut
Den Rahmen des ganzen Chassis bildet das Druckguß-Chassis mit dem Goldlack wie bei den Grundig Lautsprechern. Das sollte Wertigkeit ausstrahlen, tat es auch, jedenfalls in der Werbung. Die ganze Mechanik erinnert mehr an einen russischen T34, nur die Gummiriemen konnten dem nicht standhalten.
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Bei all diesen Eigenschaften, eine Reparatur lohnt nicht.
Die beiden Köpfe und die Bandführungen sind am Ende und dann die Kondensatoren und die Röhren und die ganzen Gummis und die Kontakte, all das ist nicht mehr sinnvoll zu restaurieren. Dafür ist die zu erwartende Qualität viel zu bedenklich..