Zum Auffrischen und Schmunzeln . . .
. . . sind diese Museums-Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit den Tonband- und den Magnetbandgeräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern, auch dieses.
Die Nagra 3 war aus dem Vollen gefräst.
Der Autor selbst schreibt zu seiner NAGRA Erfahrung:
Zu meiner ZDF Zeit so um 1972 hatte ich auch einen (Ton-) Koffer mit Kabeln, Mikros und mit einer Nagra 3. Als freier Filmton Mann (also quasi als Aushilfe) und dann auch noch als Student bekam ich natürlich die älteste aller Gurken, die schon mehrfach China Reisen hinter sich hatte.
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Obwohl verschrammt und schmutzig, meine Nagra lief und lief und lief, also immer. Einfach toll, was die Entwickler um den Herrn Kudelski da aus dem Vollen geschnitzt hatten. Es war alles aus massivem Aluminium und wog nur wenig mehr als 5 Kilo, man mußte nämlich die Bänder und die Kabel mitrechnen und flugs waren es 7 bis 8 Kilo. Und damit war es schon deutlich mehr als das Uher Report 4000L.
Stellen Sie sich vor, sie sitzen auf einem Elefanten und reiten durch das hinterste Indien und der Kameramann filmt mit seiner ebenfalls unverwüstlichen 16mm Arriflex die Vogelwelt im Urwald und Ihnen als Toningenieur geht das Tonbandgerät kaputt.
Dann ist die "Scheiße am dampfen", sagten wir damals. So etwas durfte einfach nicht vorkommen. Darum gab es beim ZDF die vielen Nagras. Im Umkreis von 1.000 Kilometern gab es nämlich keinen Ersatz.
Das ist heute natürlich alles ganz anders. Heutzutage gehen (reiten oder fahren) Sie in den nächsten größeren Ort selbst in Indien oder Afrika und kaufen sich per Kreditkarte den billigsten Camcorder, den Sie bekommen können. Dessen Tonqualität ist immer noch um Dimensionen besser als die von der Nagra (jedenfalls der von damals). Von dem Gewichts-Unterschied wollen wir dabei gar nicht reden.
Aber damals war das eben noch anders. Solch eine vermurkste oder gar gänzlich ausgefallene Tonaufnahme konnte damals schon in die zigtausende von harten DM gehen, die bei dem Projekt in den Sand gesetzt worden wären.