Zum Auffrischen und Schmunzeln . . .
. . . sind diese Museums-Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit den Tonband- und den Magnetbandgeräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern, auch dieses.
LOEWE OPTAPHON 51 WA
Das Optaphon 51 sollte anfänglich mal 560.- DM kosten. Das war natürlich eine Menge Geld für die frühen Anfänge der 1950er Jahre. Dieses Tonbandgerät wurde in Berlin entwickelt, bevor die Lowe AG in Kronach das Loewe Videobandgerät entwickelte. Über die gebauten Stückzahlen schwieg sich das Unternehmen aus. Das machte Max Grundig später anders. Er schwelgte in 10.000er Produktionszahlen.
Die Anpreisungen und die technischen Daten aus dem Prospekt:
LOEWE OPTAPHON 51 WA für ca. 680.- DM
DAS HEIM-MAGNETBANDGERÄT
Seitdem sich die Magnettonaufnahmen auf allen Gebieten der Rundfunkprogrammgestaltung durchgesetzt haben, weil sie infolge ihrer naturgetreuen Wiedergabe und Klangreinheit von Originalsendungen nicht mehr zu unterscheiden sind, wurde der Wunsch nach einem preiswerten Magnetbandgerät für das Heim immer entschiedener an uns herangetragen.
Den kultivierten Geschmack befriedigt weder der flüchtige Genuß einer guten Sendung noch die Schallplatte mit ihren begrenzten Möglichkeiten.
In langjähriger Entwicklungsarbeit entstand unser neues Heim-Magnetbandgerät OPTAPHON mit der praktischen OPTAPHON-Kassette für eine Stunde Spieldauer, das die im Fachhandel erhältlichen fertigen Bänder mit so vollendeter Musikalität abspielt, daß selbst verwöhnteste Kenner von einem Genuß sprechen.
Das OPTAPHON schuf eine neue Heimkultur, indem es seinem Besitzer die Gestaltung eines abendfüllenden Programms ermöglicht, das er nach seinem Geschmack beliebig zusammenstellen kann.
Das OPTAPHON ist gleichzeitig ein Aufnahmegerät und nimmt zum Beispiel die Stimme Ihres Kindes, das Klavierspiel Ihres Sohnes oder den Gesang Ihrer Tochter auf. Rundfunksendungen, Besprechungen, ja sogar Ferngespräche werden festgehalten und jederzeit abspielbar in der OPTAPHON-Kassette auf beliebige Zeit „konserviert".
Im Gegensatz zu allen bisher bekannten Magnetbandgeräten befindet sich bei dem OPTAPHON das Magnetband in einer Kassette, die Ihnen das Einfädeln des Bandes erspart. Der technische Vorgang des Einlegens ist so vereinfacht, daß Sie das Band überhaupt nicht mehr in die Hand bekommen. Selbstverständlich sind auch normale Spulen ohne Kassette zu verwenden, wenn sich der geübte Amateur seine Bänder selbst „cuttern", d. h. schneiden und zusammenkleben will.
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Das Abspielen einer vollen OPTAPHON-Kassette dauert eine ganze Stunde. Bei der Aufnahme entstehen auf dem Magnetband zwei Tonspuren nacheinander. Während der ersten 30 Minuten läuft das Band in der einen Richtung und erhält die obere Tonspur. Danach kehrt sich die Laufrichtung automatisch um und die zweite Tonspur entsteht darunter während weiterer 30 Minuten. Die Bandgeschwindigkeit beträgt etwa 19cm/sek. Eine Tabelle auf der Kassette in Verbindung mit einer Anzeigevorrichtung gestattet schnellstes Wiederauffinden jeder beliebigen Stelle. Bespielte Bandkassetten, deren Inhalt Ihnen nicht mehr gefällt, können ohne Vorbehandlung sofort wieder zu Neuaufnahmen verwendet werden, da die alte Aufnahme dabei automatisch gelöscht wird.
Das nach Loewe-Patenten und in AEG-Lizenz hergestellte OPTAPHON ist die interessanteste Ergänzung Ihres Rundfunkempfängers. Ein hochwertiges Kristallmikrophon für Ihre eigenen Aufnahmen wird mitgeliefert. Anschlußmöglichkeit an den Fernsprecher ist eingebaut.
Es ließe sich noch vieles über das OPTAPHON sagen, doch möge es sich selbst empfehlen: Ihr Fachhändler freut sich schon auf Ihren Besuch und führt Ihnen das Gerät gern unverbindlich vor.
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TECHNISCHE EINZELHEITEN
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- Bandgeschwindigkeit: 19,05cm/sek. und 38,1cm/sek. umschaltbar
- Spieldauer: Beide Spuren rund 60 Minuten mit 365 m Bandkassette 30 Minuten mit 180 m Band 10 Minuten mit 60 m Band
- Schnell-Lauf:
rund 3 Minuten für 365 m Band bei 19,05 cm/sek.
1,5 Minuten für 365 m Band bei 38,1 cm/sek. - Gleichlaufschwankung: unter 0,3%
- Frequenzbereich: 40 bis 8000 Hz (± 3 db) bei 19,05 cm/sek. 40 bis 15000 Hz (+ 2 db) bei 38,1 cm/sek. Klirrfaktor: unter 2,5%
- Fremdspannung: 45 db unter max. Aufnahmepegel Dynamik: über 60 db
- Ausgangsspannung: 500 mV an 50 kOhm, passend zum Tonabnehmereingang der Rundfunkgeräte
- Aufnahmespannung: 70—90 V bei 1000 Hz an 50 kOhm, angepaßt an die Endstufen der Loewe-Opta-Empfänger
- Wechselstrom-Netzanschluß: umschaltbar auf 110, 125, 150, 220 und 240 Volt bei 50 Hz
- Aufgenommene Leistung : 80 Watt
- Röhrenbestückung: 2 x EF 12, 2 Trockengleichrichter
- Abmessungen: etwa 514 x 212 x 435mm
- Gewicht: etwa 21kg netto, 30kg brutto
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