Zum Auffrischen und Schmunzeln . . .
. . . sind diese Museums-Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit den Tonband- und den Magnetbandgeräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern, auch dieses.
Akai GX-215D - 3 Köpfe, 3 Motoren - 1977
Ein eigentlich edles 3-Kopf - 3-Motoren Bandgerät für 18er Spulen, also von der Technik her schon oberhalb der meisten Grundig, Uher und anderen Bandgeräte angesiedelt und natürlich schon fast die letzte Generation an bezahllbaren Bandgeräten.
Das GX 215D ist eines der letzten kleineren Akai Geräte aus 1978. Dieses hier wurde am 27.10.1978 bei Karstadt in Bremen für den stolzen Betrag von DM 898.- gekauft (AKAIs UVP war 998.-), sogar noch mit Personalrabatt.
Und es gab sogar 3 Garantieurkunden, eine von AKAI Japan, eine von AKAI Deustchland und eine von Karstadt Bremen, was für ein Aufwand.
Juni 2010 - wir haben Eines geschenkt bekommen und es ist nahezu neu, wie so viele andere Geschenke auch. Ich konnte nicht umhin, es sogleich zu reinigen und auf Herz und Nieren zu testen.
- Reinigen geht gut, man kommt überall leicht ran. Die Elektronik geht auch noch, die Mechanik auch, es spult und gibt wieder und nimmt auf.
- die Staubschutzhaube geht über die beiden 18cm Spulen
- Die Wickeleigenschaften sind vorbildlich, der Bandzug ist immer noch optimal.
- Die Bedienung übersichtlich und sehr einfach, das mit der Aufnahme Verriegelung ist auch ok.
- Die hinten angebrachten Chinchbuchsen funktionieren auch und es spielt.
- das Bandzählwerk geht auch nach 32 Jahren noch
- das Handbuch in 3 Sprachen ist gut erklärt
Doch jetzt zu den anderen Seiten des Grätes, die nicht (mehr) befriedigen, vor allem, wenn man inzwischen die Revox A77 und ASC und Sonys rudelweise stehen hat.
- die Audioanschlüsse sind nicht versenkt, also im liegenden Betrieb gibt es Probleme.
- die AKAI Leerspule ist absolut unhandlich im Vergleich zu inzwischen hunderten von Leerspulen aller Hersteller.
- das Einlegen des Bandes ist im Vergleich zu einer deutschen Maschine sehr unhandlich
- das Gerät wird erstaunlich heiß wie auch die alte Revox A77 Mark 1
- nach einer Stunde Spielzeit scheinen die Wickelteller zu glühen, sie sind jetzt beide sehr sehr heiß
- der Kopfhörerausgang ist nicht regelbar, es ist alles sehr spartanisch.
- Equalizer und Tapeselector haben "komische" Auswirkungen (nahezu keine Bemerkbaren)
- mit normalen BASF, AGFA, Scotch oder Philips Bändern ist die Qualität miserabel. Selbst der simple 1KHz Dauerton kommt zischend und stotternd wieder vom Band runter, erst recht bei 9,5cm/s.
- von 30 bis 25.000 Hz bei 19cm/s keine Spur, vielleicht jetzt nicht mehr oder mit diesen Bändern nicht.
- die Kanalgleicheit ist je nach Frequenz (100 bis 10.000 Hz) sehr unterschiedlich, mehr als 6dB.
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Bei den technischen Daten sieht man, daß der Übersetzer nur kurze Zeit Deutsch gelernt hatte und sich dennoch bemüht hatte, es verständlich auszudrücken.