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Dieser Kommentar betrifft eigentlich unsere SECAM Seiten

In der DDR als russischer Ostblock-Satellit mußte als Farbfernsehsystem das franszösische SECAM eingeführt werden, obwohl alle Techniker in Adlershof das PAL System präferierten. Doch es war eine politische Entscheidung des großen Bruders und damit "alternativlos", ein Ausspruch unserer Ossi-Kanzlerin über 50 Jahre später. Sie hatte dieses Wort sicher in den verdrängten Jugenderinnerungen irgendwo aufgehoben und ausgegraben.

Doch in den Absätzen des Autors dieses Kommentars habe ich viel mehr Gemeinsamkeiten gefunden, wie es in der DDR (vormals bei uns Ostone und SBZ genannt) wirklich zugegangen war. Er konnte das mit der 5km Sperrzone an der Grenze zum kapitalistischen Ausland auch bestätigen, was dieser Herr Zirke (aus dem Tal der Ahnungslosen) damals so vehement geleugnet hatte.

In dem nachfolgenden Kommentar hat der Zeitzeuge T. L. einfach mal alles so runter geschrieben, wie er es aus dem Gedächtnis geschüttelt hatte. Bei dem für Mitte 2017 angedachten Besuch in der Gegend an der A4 werde ich das nochmals genauer nachfragen und dann detailliert strukturieren.

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Die eigene Erfahrung

Im Westen wird er kaum mit SECAM zu tun gehabt haben...... In der Wikipedia stand auch etwas von "Secam4", welches wohl Ähnlichkeiten zu PAL hatte, aber das gab es nie. Ich weiß es aus eigener Erfahrung.
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Der Kommentar zu SECAM

ich lese seit Tagen auf Ihren Seiten. Ich bin auch so ein "Ossi" und in der Verbindung liegt mir eines Quer - SECAM hat nun rein gar nichts mit PAL oder NTSC gemein !!!

Das kann man auch bei Wikipedia nachlesen, ansonsten gibt es gute Fachliteratur dazu. Ich selbst habe PAL/SECAM Decoder gebaut und kenne mich da zu 100% aus.

Die Verarbeitung der Farbsignale erfolgt völlig verschieden!! Gemein ist nur das s/w Signal. PAL ist eine Weiterentwicklung von NTSC, der quadraturmodulierte Träger wird jede Zeile invertiert, beim Empfang verzögert mit sich selbst addiert, um Phasenfehler auszugleichen. Die beiden Farbdifferenzsignale werden gleichzeitig übertragen.

Bei SECAM werden die Farbdifferenzsignale nacheinander frequenzmoduliert übertragen auf eigenen 2 Trägern. Das Signal wird dann auch verzögert, aber nur, damit beide Signale gleichzeitig zur Verfügung stehen.

Bei korrektem Abgleich (eher selten) und gutem Empfang ist SECAM überlegen in der Farbtreue und Sättigung. Einziger Nachteil ist das FM typische Fahnenziehen der Farben durch fehlerhaftem Frequenzgang im Empfangsgerät oder schlechtem Empfang.

NTSC hat Fehler im Farbton durch Phasenverschiebungen des Amplituden / Quadraturmodulierten Trägers. PAL wandelt diesen Fehler von NTSC in einen Farbsättigungsfehler um, welcher subjektiv kaum auffällt. Für private Endgeräte ist PAL sicherlich das unproblematischste SYSTEM. Nun ist diese Technologie sowieso überholt.

In der DDR wurde nicht das Kanalsystem des OIRT verwendet, sondern auch die CCIR Norm, bis auf die Farbverarbeitung. Der Tonträger lag auch bei 5,5 Mhz und nicht bei 6,5Mhz wie in den RGW Staaten. Durch Nachrüsten eines DDR-TV mit einem PAL Decoder war WEST-Empfang problemlos in Farbe möglich.

Bei einem russischen TV musste der ZF und Ton-Teil verändert werden. Ich hatte solch ein Russen-Teil. Im Laufe der Jahre war alles Eigenbau, nur das Netzteil war noch original und der Tuner. Den Tonteil hatte ich für 4,5/5,5/(6,5)Mhz ausgelegt um in Berlin auch den AFN (Ami) sehen/hören zu können. Für NTSC gab es in der DDR keinen IC. Ich wollte einen 2.PAL Decoder abändern, aber dann kam die Wende und der Aufwand hat sich erledigt.
A3510/A3520 hießen die Schaltkreise vom HFO - kompatibel zu den TDAxxxx
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Die Kabel-Werke-Oberspree - KWO genannt

Habe übrigens im ehemaligen AEG KWO gelernt und gearbeitet. Die Abteilung Fm/Lb gab es bis zum Ende und die haben in meiner Kindheit meinen Vater mit Bauteilen für mich versorgt .... wie das so war.

Daß dort das Magnetofon entwickelt wurde las ich erst auf ihrer Seite .... Schade, daß es nach dem Krieg so niedergegangen ist, bzw. die Leute abgehauen sind.

Bei der AEG wurden auch Flugzeuge, Autos und sonstwas gebaut. Wurde leider alles verschrottet, damals sollte alles modern sein.

Zu meiner Zeit hat Siemens die Technik dominiert, obwohl wir im Osten waren. In der DDR gab es anfangs keine SPS und Stromrichter, das kam erst zum Ende hin.

Im angrenzenden WF (Werk für Fernsehtechnik) hatte ich auch viel zu tun, die sollen auch LED und LCD erfunden haben. Dort fummeln immer noch ein paar kleine "StartUps".

Das Transformatorenwerk ist auf der anderen Seite, dort hatte ich Berufsschule. Gegenüber war eine Batteriefabrik.

Oberschöneweide war schon ein riesen Industriegebiet, wohnen wollte man da aber nicht. Auf dem Werksgelände hatte der Emil Rathenau eine "Villa", dort saß der Generaldirektor. Es war eine Ehre dort mal drin zu sein, ich stand mal auf seinem Balkon.

Daß das früher die AEG war, das war uns bewußt und man war irgendwo stolz drauf. Leider kam nach der Wende die AEG zurück, aber die hatten größere finanzielle Probleme als wir, es wurde nur ausgeplündert, in den West-Berliner Werken war das technologische Niveau Jahre hinter unserem zurück.

Viele wurden dorthin geschickt, weil die dachten, das wir was lernen können. Die, die dort waren, haben sich kaputt gelacht, alles alte Maschinen.

Bei uns wurde ständig modernisiert und die Mehrheit der Anlagen war erst ein paar Jahre alt und aus dem Westen.

Rund um die Uhr wurde gefertigt. Gut, es gab viele Arbeitsplätze, die man hätte einsparen können, aber ich fand es so besser, als wenn die Leute zu Hause sitzen und HARTZ4 beziehen.

Einige alte Anlagen wurden weiter betrieben, um spezielle Kabel zu fertigen. Wir freuten uns immer, wenn auf dem Motor "Siemens und Halske" mit uralten Symbolen prankte.

In den vielen düsteren Kellern von ca. 1880...1990 lagen garantiert viele Schätze. Der alte AEG Charme war überall zu spüren. Die Genossen hat man einfach labern lassen.

Das Schlimme ist, im Nachhinein muß man sagen, daß die mit einigen Dingen gar nicht so Unrecht hatten ........

Über die Tonbandgeräte der DDR

Das MTG24 kam vermutlich aus Zwönitz ? Da unten gab es auch Kabelwerke, alle gehörten in der DDR zum KWO. Die Leitungen kamen garantiert aus dem KWO.

Die waren auch ganz klever, fassten die Produktion zusammen, Produkte, die sich nicht lohnten, wurden im WESTEN zugekauft und als Eigene verkauft !!!

Ich habe die alten Bänder mal abgehört von dem BG21 Diktina, da war noch was drauf.

Das Urteil der Westdeutschen ist meist etwas einfach agefaßt, ich habe es erlebt, die Wende und danach. Arbeite meist im Westen (fast immer) oder weltweit von Russland bis Brasilien. Denke, ich kann schon etwas urteilen.

In der DDR wurden aus Scheiße Bonbons gemacht.

So sagten wir. Mit dem bischen, das es gab, etwas zu machen. Vor dem Krieg lagen viele große Firmen im Osten, das Potential wurde nicht voll genutzt und nach 1990 wurde es regelrecht zerstört, um die Konkurrenz fern zu halten.

Hätte man - so wie im Westen - aus dem Vollen schöpfen können, lebten wir jetzt in der Groß-DDR mit Frau Merkel als Staatsratsvorsitzenen ..........

Hätte ... hätte ... Fahradkette........ ich persönlich finde es gut, wie es ist. Der Kapitalismus entspricht dem Wesen des Menschen, er kann den Hals nicht voll bekommen, das wird aber nicht ewig so funktionieren, der Planet ist einfach zu klein ............

Nach AEG kam BICC

Nach AEG kam BICC und ich lernte sogar die englische Königin kennen .... die nette Dame kam zum Händeschütteln ins KWO.

Einige Zeit funktionierte es, dann haben die Engländer den Rest der Maschinen geklaut, die wurden in London wieder aufgebaut und laufen da sicher heute noch.
Massentlassungen und dann zu die Bude.

Heute wird in der Halle der Starkstromkabelfabrik des KWO (SRK) wieder produziert - anfänglich eine Zeit lang sogar mit den ältesten DDR Maschinen. Herr W. hat vieles aufgekauft und produziert für Baumärkte ..... heisst jetzt KWB (Kabelwerk Berlin). Das Kunststoffwerk und das Kupferwerk gibt es untern "BDK" auch noch. Der Rest ist Geschichte.

WF zu. TRO zu. Die Batteriebude hat wohl noch Staplerbatterien gebastelt......

Ich bin dann in einer ausgegliederten Firma gelandet und seit 2007 bin ich freiberuflich tätig. Momentan ist dies aber sehr mau, deshalb bastel ich und lese ihre Seite .....

Nun habe ich quer durch den Garten viel geschrieben........

Ein Bild von meinem PAL/SECAM Decoder

Im Anhang mal ein Bild von meinem PAL/SECAM Decoder, der Röhrenansteuerung und dem Tonteil, damit Du weißt (darf doch Du sagen?) daß ich keine Blasen quatsche.

Damals alles von Hand gemalt Mitte der 1980er. Fotoplatinen gab es nicht. PC für den gewöhnlichen Genossen auch nicht.

Schaltungs- und Platinenentwurf auf Papier/Butterbrotpapier. Bohrungen mit Körner auf die Leiterplatte übertragen, dann mit Feder und Abdecklack von Hand zeichnen. Ätzen im Betrieb mit Eisen-III-Chlorid (privat mit Amoniumpersulfat).

In den privaten Bastelläden kamen viele Teile aus dem Westen, lohnte sich ..... BRD 1 Pfennig der Widerstand, im Osten 20 DDR-Pfennig.

Die Keramik Cs aus Russland, Halbleiter DDR, Widerstände teilweise BRD, wie es scheint. Chrominanz Verzögerungsleitung aus dem WF (OSW) ehemals auch AEG, später Samsung - nun zu.

Hat gut funktioniert, habe die Applikationsschaltung nur an den Russen-TV angepasst. Ich war keine 20. Problematisch war der Abgleich ohne Meßtechnik ... ewiges probieren....

Ingenieure hatten Schneider PCs

Im KWO hatten die Ingenieure Computer, vom Ost-PC über Schneider PC zum Entwerfen von Schaltungen und Leiterplatten (OrCAD) bis zur CAD-Workstation für hunderttausende Westmark.

Damals war ich Lehrling, dann Facharbeiter, wir waren nur das Fußvolk, haben Schaltschränke gebaut und in Betrieb genommen, repariert.

Stromrichter und FU habe ich viel repariert, da haben die West- Monteure gestaunt, das ich mit 20 mal schnell vor Ort einen Simoreg repariere ohne Unterlagen....

Die Wessis hatten alle fantastische Technik und waren nicht in der Lage diese zu nutzen.

Ich hätte bei denen anfangen können, aber die Genossen haben mich nicht raus gelassen ... wäre ich auch nicht.

Wir sind schon ins Grübeln gekommen ... unser und deren Einkommen ..... Wir hatten gerademal von der CD gehört, gab es nicht in der DDR und die Monteure haben die CD zerkratzt, um zu sehen, wie der Player klar kommt ..... waren ja skeptisch gegenüber der Digitaltechnik, wie wir nach 1990 auch. So eine Vinyl Platte hat schon was ...... Heute alles MP3......

So nun muß ich mal den Rest der mails checken........
Gruß
Torsten

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