Zum Auffrischen und Schmunzeln . . .
. . . sind diese Museums-Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit den Tonband- und den Magnetbandgeräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern, auch dieses.
Das BG19-2 Rubin
Ein Foto fehlt noch, Es gab jetzt einen 10fach Rücklauf (bei uns hieß das Rückspulen) in diesem Tonbandkoffer.
Der RFT Tonmeister BG19
Dieses originelle Tonbandgerät vom VEB Schwermaschinenbau Karl Liebknecht aus Magdeburg machte seinem Namen alle Ehre und soll so um 1956 gebaut bzw. verkauft worden sein.
Der Tonmeister hatte sogar einen Mikrofonvorverstärker und endlich das "Magische Auge" zum Aussteuern. Bemerkenswert sind die großen 22cm Spulen, damals in der DDR so gut wie nicht zu bekommen. Später wurden nur noch Geräte mit 15er und 18er Spulen gebaut. Ein Foto von einem MTG 25 suchen wir noch.
Und dann wurde etwa ab 1964 verordnet, also befohlen, daß nur noch Viertelspur-Maschinen gebaut werden sollten oder durften, damit so "eine bessere Bandausnutzung bei der Bevölkerung in den Griff" zu bekommen sei.
Kennen wir das nicht von nur ein paar wenigen Jahren zurück, hieß es da nicht "unnötige oder strafbare Verschwendung von Volksvermögen".
Der RFT Tonbandkoffer KB 100
KB 100 - Das angeblich erste DDR Massen- Tonband- gerät ab 1959, der Traum all derer aus dem Tal (oder den Tälern) der Ahnungslosen. Die anderen hatten irgendwie im West Rundfunk schon von den tollen Grundigs und Telefunkens gehört. Solch ein Bandgerät sollte 1959 angeblich knapp 1000.- DDR Mark kosten, ein unverständlich hoher Preis für die Errungenschaften des Sozialismus. (Andere dagegen sprechen von ca. 600.- Mark Ost.)
Die original technischen Daten:
- Baujahr: 1959 / 1960
- Hersteller: RFT Fernmeldewerk Leipzig, VEB
- Typ: Tonspeicher und -abspielgerät Modell ID = 72466
- Betriebsart/Spannung: Wechselstrom / 110/220 Volt
- Lautsprecher: Permanentdyn. Ovallautsprecher / 3 W / Ø 15 cm = 5.9 inch
- Material:Diverses Material
- Form:Tischmodell.
- Abmessungen:(B,H,T) 360 x 300 x 160 mm / 14.2 x 11.8 x 6.3 inch
- Röhren 4: ECC83 ECC83 EL95 Tr.Gl. EM83
- Bandgeschwindigkeit: 9,5 cm/s, 4,75 cm/s;
- Frequenzbereich: 60 Hz - 10 kHz/60 Hz - 5 kHz Doppelspur;
- Löschung automatisch bei Aufnahme.
- Anschlussmöglichkeiten für Mikrophon und Rundfunkgeräte, Lautsprecher.
- Trickaufnahmen durch Löschsperre möglich. Nettogewicht 13 kg / 458.6 oz
Der RFT Smaragd BG 20
In einem Tonbandbuch aus der DDR von 1963 fanden wir den Satz, daß es insgesamt 6 Varianten von diesem Smaragd gegeben haben muß, die in "den Handel kamen".
Von unseren Verwandten und Bekannten im ehemaligen Ost-Berlin weiß ich jedoch, daß es dort "nie?" im Handel ankam, jedenfalls nicht bei den normalen Bürgern oder im Ostberliner Vorzeige-Kaufhaus.
Eine DDR-Zuschrift aus Juli 2006 spricht von einer so kleinen Menge, bei der man heutzutage von einer minimalen homöopatischen Dosis spricht.
Von unseren Verwandten in der Nähe von Nordhausen im Harz weiß ich, daß, wenn es schon nicht in der Haupstadt der DDR in Berlin zu haben war, es in der Provinz als völlig utopischer Traum gehandelt wurde. So war das damals vor mehr als 40 Jahren.
Das Mittlere mit dem runden magischen Auge und ohne Bandzählwerk müsste einer der ersten Smaragde von 1960 aus dem VEB Messgerätewerk Zwönitz oder einem der anderen VEBs gewesen sein. Dieses Gerät hat noch fast keine Knöpfe.
Auf den Fotos ist zu recht einfach zu erkennen, daß es sich um drei verschiedene Varianten des Smaragd handelt. Eine der letzten haben wir zerlegt und beschrieben.
BG 21 Diktina
Aus dem VEB Messgerätewerk Zwönitz soll dieses Diktiergerät stammen. Es soll dem BG23 sehr ähnlich sein.
Das RFT Bandgerät BG 23
Das BG 23 soll mit nur einer Bandgeschwindigkeit die etwas preiswertere Variante des KB100 gewesen sein, was immer man unter preiswert verstehen konnte, wenn es doch keine oder nur sehr wenige gab. Gebaut wurde es angeblich auch im VEB Messgerätewerk Zwönitz.
Das RFT Bandgerät BG 26-1
In dem Buch aus 1963 wird das BG 26 als das modernste Bandgerät dieser Zeit beschrieben. Mit der mechanischen Aufteilung von den Tasten unten und dem Magnetkopfträger oben fällt es aus dem normalen Bild der damaligen Tonbandgeräte heraus, auf jeden Fall eine ungewöhnliche Lösung.
Es gibt einige Aussagen, daß die Bandgerätefertigung in der DDR etwa 1967 mit dem BG26 eingestellt wurde. Nach anderen Aussagen wurde das möglicherweise im Jahr 1967 zwar beschlossen, aber erst für oder ab 1972.
RFT B730
Das B730 war dann schon ein sogenanntes "OEM" Produkt (amerikanischer Begriff für Fremdhersteller) der Tschechen, das von RFT vertrieben wurde. Ab 1972 wurden alle Magnetband-Spulengeräte bei Tesla hergestellt..
So sieht es dem Tesla 730 natürlich nicht nur sehr ähnlich, es wurde nur R-F-T drauf geschrieben.
Auch die Ungarn und die Polen durften keine Spulen-Bandmaschinen mehr bauen und so verlegte man sich auf die Herstellung von Kassettenrecordern mit der Philips CC Kassette.