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Das TEAC Bandgerät A-3300SX mit 26,5cm Spulen

beinahe hätten wir es bekommen
unser 3300SX ist auch fast neu
Seriennummer 12119 könnte stimmen

Im Mai 2015 haben wir endlich auch ein TEAC Gerät bekommen, sodaß wir jetzt rein schaun dürfen. Vorher wurden solche Boliden von TEAC und AKAI nur äußerlich begutachtet.
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Die Produktions-Zeit ...

Dieses Modell A-3300SX soll von Herbst 1973 noch bis 1979 gebaut worden sein. Der Zeitraum scheint etwas lang zu sein. Ich vermute, daß diese SX Maschine nur von 1973 bis 1975 gebaut wurde und dann noch ganz lange abverkauft wurden.

Es begann bereits vorher mit dem Modell 3300, dann kam das Modell 3300-10, das Modell A-3300 und das Modell A-3300S mit nur dem S hinten dran. Am Ende kam noch das Modell A-3300SX und das Modell A-3340 als Quadro Maschine. Über das genaue Produktionsdatum geben meist die Kondensatoren (wenn die Maschine offen ist) sowie die Anzeigen in amerikanischen Magazinen Auskunft. Von dem gut gelungenen 3300 Chassis gab es insgesamt jede Menge Variationen.
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Die TEAC A-3300 Modellreihe

Die Modellreihe begann mit der ganz nackten einfachen TEAC 3300 und dann wurden die Eigenschaften immer weiter aufgebohrt. Es gab dann die S und die SX und die SR und die High-Speed (38cm/s) und die A-3340 Vierkanal Maschine.

Wichtiger jedoch ist, daß das Chassis eben keines dieser extrem wackeligen zusammen gehusteten "Blechdinger" ist. SONY hatte da mit der Materialstärke gnadenlos zugeschlagen, natürlich zu ungunsten des Gewichtes. Die SONY Geräte waren nämlich immer etwas schwerer als "normale" japanische Bandgeräte.

Andere Blech-Japaner waren aber so billig konstruiert, die konnten mit einer Revox A77 nicht mithalten. Diese A-3300SX könnte es - beinahe jedenfalls.
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Unsere A-3300SX stand in einem Raucherhaushalt

Darum sind die waagrechten Flächen etwas belegt, aber warmes Regenwasser wirkt Wunder. Es ist alles wieder blank und fast sauber. Irgendwie schimmert die Fläche unter den 18cm Spulen wie eingeölt. Und das geht auch mit Benzin nicht weg.
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Und da fällt sofort "etwas" ins Auge, die Seitenrahmen sind sehr ähnlich denen der Revox A77

deutlich besser als AKAI
und absolut super, das Gerippe

Entfernt man bei der A-3300SX das hintere dünne Loch- blech aus Stahl, also kein billiger "Pappedeckel" - wie leider bei anderen TEAC Geräten und ziemlich vielen kleinen und auch großen (teueren) AKAI Geräten -, dann erblickt man staunend "ein Stückchen Revox A77".

Sie haben also doch abgekupfert. Fast alle japanischen Maschinen - leider auch die von SONY - sind primitivste Blechkonstruktionen mit vielen scharfen Kanten an den Stanzblechen, einige leicht gebogen oder abgewinkelt und abgekantet, doch alles aus mehr oder weniger dünnem Stahl-Blech.

Ab und zu ist noch ein Alu-Druckguß-Kopfträger drauf gebaut, doch meist ist das auch ein Stanzteil aus Eisenblech, nur erheblich dicker.

Hier haben wir die gerippten leichten aber extrem stabilen Alu-Druckgußteile, die wir von der erfolgreichen Revox A77 zur Genüge kennen.
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Das eigentliche tragende Chassis ist eine 5mm Alu Platte

Das gibt es auch selten. Entweder haben die Chassis eine massive Druckguß- Konstruktion wie die Studer/Revox und UHER und Telefunken und teilweise die älteren Bandgeräte von Grundig.

Also dieses Chassis der TEAC A-3300SX ist wirklich vorbildlich robust und massiv. Das hatte ich wirklich nicht erwartet, denn die anderen TEACs sind ebensolche Blechkisten wir die von AKAI und SONY. Und natürlich habe ich die (Holz-) Seitenteile und die (dünne Blech-) Rückwand abgeschraubt. Es ist (immer noch) absolut robust und verwindungssteif.

Auch die Abdeckplatte der Bedienteile und Tasten
vorne unten ist aus massivem Aluminium. Auf dem Bild kann man es recht genau sehen. Das alles macht einen unerwartet soliden Eindruck.

so schmutzig funktionieren die nicht
jetzt mit Alkohol blank geputzt
das war insgesamt an Dreck drauf

Das Wichtigste sind die (Ton-) Köpfe

Unsere Maschine hatte bestimmt 20 Jahre in einem Schrank gestanden und war auch schon vorher lange nicht mehr kontrolliert worden. Tonbänder aller Hersteller haben nämlich Abrieb, immer und der backt an den Umlenkhebeln, Umlenkrollen und Köpfen fest und verklumpt und verkrustet und ist ohne Alkohol nicht mehr lösbar.

Hier sind die Bilder von vorher (oben) und nachher (unten), wobei ich bereits mit entmineralisiertem Wasser etwas vorgearbeitet hatte. Warum der Löschkopf (links) so penetrant den Schmutz behalten wollte, ist nicht schlüssig zu beantworten. Die beiden anderen Köpfe glänzen wieder. Diese Köpfe haben fast keinen Einschliff. Also viel bzw. lange ist die Maschine nicht gelaufen.

Auf dem dritten Bild sehen Sie, daß beide in Spiritus getränkte Watte-Stäbchen erheblichen Schmutz aufgenommen haben.
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Von Anfang an "International"

Wir (Deutschen und auch die Europäer) hätten "es" von den Japanern lernen können. Nicht nur, daß sie in fast allen uns bekannten Tonband-Geräten eine 5-Pol DIN Buchse eingebaut hatten und auch die Vorwiderstände dazu, die allermeisten (größeren) Geräte waren dazu von 50Hz auf 60Hz umschaltbar. Auch die Netz-Spannung war von 110/115 auf 220/240 Volt umschaltbar.

Damit waren die japanischen Geräte (also Bandgeräte, Verstärker, Receiver und Plattenspieler) ohne Modifikation weltweit einsatzfähig - nicht jedoch die deutschen Geräte. Es stimmt traurig, wenn man immer wieder so drastisch an solch primitive aber extrem schwerwiegende Fehler erinnnert wird.
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Cinch und DIN gemeinsam
4 Spannungen waren Standard
sogar 50/60Hz Umschaltung

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Mustergültig : Bremsen und Kopfträger

Die beiden Backenbremsen sind groß diemensioniert und die Bremsbänder mit der 270 Grad Umschlingung werden von je einem Hubmagneten gelöst. Daß Revox das in der A77 mit einem Gestänge und nur einem Magneten gelöst hatte, sind Feinheiten, die alleine das Gewicht reduzierten.


Der Kopfträger und die Justage der Tonköpfe ist noch im Originalzustand, die gelackten Schrauben waren noch nie auf. Bei der geringen Abnutzung der Kopfspiegel läßt das auf originale Qualitäten hoffen. Auch die Andruckrolle macht noch einen vernünftigen Eindruck. - Also mal sehen. Das Einlegen des Bandes ist eine große Fummelei.
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Der Tribut an die (Kampf-) Preise der anderen

Diese A-3300SX war eine der preiswerteren Maschinen, denn bei den Tonband-Freaks wurden AKAI und TEAC nach Optik gekauft und das war die reine optische Größe. Es gab bei TEAC Bandmaschinen, die waren fast doppelt so hoch, hatten fast die gleichen Tasten und die gleichen Motoren und ... und ... und, aber sie kosteten nur 500 bis 800 Mark mehr. Das Preisschild wurde demnach auch nie entfernt - im Gegenteil, denn der Prozzo Prozzo Besitzer wollte ja, daß seine Besucher sehen, was er für ein tolles teures Teil dort stehen hatte.

Und so gab es bei der A-3300SX auch Schattenseiten. Zum Beispiel wurden die Wickel-Motoren mit Vorwiderständen gebremst. Das war natürlich die billigste Lösung. Revox hatte das mit den teuren Papst Außenläufern wesentlich besser im Griff. Da hätten die Japaner aber die Lizenzen an die Firma Pabst bezahlen müssen. SONY wollte das auch nicht. Unsere SONY TC-651 ist solch ein Beispiel, es ist eine teure Krücke.

Auf der Wissen-Seite im Hifi-Museum habe ich es klar gestellt. Überall dort, wo mit solchen dicken Widerständen Leistung verbraten wird, liegt ein Fehler im Konzept vor. Und das war ab 1970 nicht mehr zeitgemäß - aber billig.
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Der Tonmotor ist ein Synchronmotor, der mit der Netzfrequenz dreht. Damit die Konstanz gewährleistet wird, ist auf der Motorachse ein kliner Pulli drauf, der über einen breiten Gummiriemen die Schwungscheibe mit der eigentlichen Capstan Achse antreibt.
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Über die Inbetriebnahme wird noch berichtet.

Das TEAC läuft auf Anhieb. Besonders hervorzuheben ist die Befestigung der 3-zack -Spulen auf den beiden Wickeltellern. Das ist deutlich besser gelöst als bei ganz vielen anderen (senkrecht stehenden) Geräten unabhängig von deren Preis und Spulendurchmesser. Wenige Linksdrehungen und die Spule ist frei abnehmbar und nach dem Auflegen einer Spule nur wenige Rechtsdrehungen und die Spule ist bombenfest fixiert.
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Negativ hingegen ist das Einfummeln des Bandes um den Kopfträger herum. Das ist bei sehr vielen anderen Geräten wiederum erheblich besser gelöst.
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Die beiden Output Schalter sind defekt

Bei fast allen Japanern kann man den Audio-Ausgang auf Vorband und Hinterband umschalten, das nennt sich analog Source (Vorband) und Tape (Hinterband). Wenn diese beiden Schalter (einer pro Kanal) aber keinen Kontakt mehr haben,hört man gar nichts. Und wenn es nach 30 oder 50 Mal Schalten ein wenig geht, weiß man, wo der Fehler zu suchen ist. Also nochmal aufmachen und putzen, sonst ist das 3300 nicht zu benutzen.
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Es geht noch weiter . . . .

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