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Der SONY-TC-KA6 ES Kassettenrecorder

Der SONY "TC KA6 ES" Kassettenrecorder war (erstmals vorgestellt im Herbst 1996) eines der letzten der wenigen Spitzengeräte unter den sogenannten High-End Kassetten- recordern.

Daß der CC-Cassettenrecorder - wie auch immer und egal welcher Preisklasse - mit den High-End CD Spielern und Verstärkern qualitativ nicht zu vergleichen war, hatte sich bereits herumgesprochen.

Die Zeit der Philips CC-Kassetten war - bis auf die südamerikanischen und afrikanischen Entwicklungsländer - nach 12 Jahren CD (ab 1983) eigentlich vorbei, die der großen Open-Reel Bandgeräte war sowieso schon länger vorbei. Auch Sony rauschte ab etwa 1998 in eine nie dagewesene (Verkaufs-) Flaute rein und produzierte dann auch noch merkwürdig billige Geräte, die völlig konträr zu der bislang sehr sehr guten Erfahrung mit Sony sehr reparatur-intensiv waren.  Der Stern von SONY im Consumerbreich begann ab 2000 zu sinken und das Ruder wurde erst nach 2003 bis 2005 herumgerissen.
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Der KA6 ES sollte stolze und stabile 1498.- DM (UVP) kosten.

Das war zu der Zeit - Anfang der 1990er Jahre waren die CC-Kassette und die nicht mehr zählbaren Recorder aller Qualitätsstufen bereits Auslaufmodelle - doch eine ganze Menge Geld - auch für einen sehr guten CC-Kassettenrecorder - und sei er auch noch so gut. Darum plagte uns unsere Neugierde, was denn Sony da alles rein "verbaut" hatte. Die Enttäuschung war schon groß, als das Gerät "oben ohne" vor uns lag.

Am Trafo stachen die beiden 230 Volt Netzspannungs-Pins gefährlich senkrecht nach oben direkt in die Augen. Aber nicht, daß da irgendwelche Isolations-Hütchen oder sonstige Isolations-Abdeckungen drauf waren (wie zum Beispiel bei dem weltweit allerersten SONY CD-Spieler), nein, völlig blank. Das ist billigste hochgradig gefährliche Taiwan Technik, das hätte sich der Riese SONY nie leisten dürfen.

Oder war der Riese SONY schon am Wanken ?

Schaut man genauer hinein, dann sind am Netzschalter - direkt hinter der Frontplatte - diese Pins auf der Platine auch durchgelötet und auch nicht weiter gegen zufällige Berührung isoliert.

Also Ihr Hobby-Reparateure, passt auf, der Stromschlag ist nur ein paar Zentimeter weit entfernt. Selbst den Voll-Profi kann es "voll" treffen, denn an solchen "konstruktiven Mist" - bei SONY - denkt der ja nun gar nicht.

Ein einstellbarer Trenntrafo
kann zwar den ernsthaft lebengefährlichen Stromschlag verhindern, doch auch die vom Netzt getrennten 230 Volt bizzeln schon ganz schön. Auf jeden Fall sind Sie danach hell wach.

Das machen "manche Anderen" (vor allem auch in der High-End Klasse) deutlich besser. Nicht jedoch die Spitzenrecorder von ONKYO als Beispiel.
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In 2022 gab es Spezialisten die wollten 1599.- Euro haben

War das jetzt einfach nur frech oder aber genial, für ein fast 30 Jahre altes Hifi-Consumergerät den doppelten Neupreis anzusetzen ? Jedenfalls sind für etwa 150 Euro durchaus nahezu neuwertige Recorder im Angebot, die aber alle den Antriebsriemen getauscht bekommen müssen. Denn diese Riemen altern - auch bei SONY.
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Das eigentliche Kassetten- Laufwerk sieht dafür sehr gut aus.

4 Motoren sollen eigentlich für einwandfreies Laden und den einwandfreien Lauf des Bandes in der Kassette sorgen. Der elektronisch geregelte Aussenläufer Kapstanmotor treibt über einen Gummiriemen den zweiten Kapstan mit gleich großer 2. Außenschwungmasse an. Das müsste stabil funtionieren.

Dazu hat jeder Bandwickel seinen eigenen Motor (wirklich ?, wenn man genau rein schaut, stimmt das gar nicht) und ein 3. (?) Motor öffnet und schließt die Schublade. Und ein weiterer Motor fährt den Kopfträger über einen Riemen und ein Zahnradgetriebe nach oben (jedenfalls wenn der Vierkantriemen noch nicht ausgeleiert oder spröde geworden ist).

Die Haupt-Platine mit einseitigem Leiterbahnen- Layout ist zwar optisch sorgfältig plaziert, doch insgesamt auf nur Lowcost Niveau (es ist ein Gerät scheinbar aus 1994 !!) mit vielen Drahtbrücken und vom Platz her sehr "großzügig" bestückt (bei den Videorecordern ging es bereits seit langem doppelseitig und trotzdem preiswert) .

Dazu sind noch sehr viele diskrete Transitoren eingesetzt. Das sind vermutlich die Audio- und "Klang"-wege, die damit eine optimale Hifi-Qualität bringen sollen. Mehrere Mikroprozessoren sitzen aber auf der gleichen Platine. Das könnte schon stören. Beim Messen werden wir mal das 150 MHz Hochfrequenz Oszilloscope dran hängen, ob die digitale Technik dort etwa einstreut.
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Inzwischen haben wir da etwas nachgebessert

Im Frühjahr 2017 wollte der SONY keine Cassetten mehr abspielen. Irgendetwas hakte oder war verharzt. Der Kassettenschlitten klappte zwar nach innen, aber der Kopfträgerschlitten wollte nicht mehr so recht nach oben in die Kassette fahren.

Es quietschte mehrere Sekunden jämmerlich
(der ausgeleierte Gummiriemen) und dann brach der Prozessor die Aktion wieder ab. Das sieht man aber erst, wenn man das nackte Laufwerk sorgfältig ausbaut und auf einer dicken Pappe als (Hilfs-) Isolations-Unterlage im Gerät in Betrieb nimmt.

Einer der beiden Gummiriemen ist überdehnt und muß getauscht werden, eine mühsame Arbeit wird das werden. Das ganze Laufwerk muß zerlegt werden. Der Gummiriemen-Set ist schon angekommen, die Zeit ist mir aber weggelaufen.
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Mai 2019 - Endlich ist diese Baustelle geschlossen

Im Mai 2019 ging es endlich weiter. Ich hatte Besuch bekommen, vom Fach natürlich. Und der Besuch hatte die notwendigen zusätzlichen zwei Hände und die Reparatur-Lust und den Kopf dazu, die man benötigt, um das ausgebaute KA6 Kassetten- Laufwerk so zu öffnen, daß der Riemen der Kopfbewegungsmechanik ausgetauscht werden konnte. Man braucht wirklich 4 Hände, dann geht es ohne Bauchschmerzen. Bauchschmerzen deshalb, weil man an einigen Blechen biegen muß.

Wenn dann das ganze nach dem Zusammenbau nicht mehr funktioniert, ist man gekniffen. Denn das Laufwerk ist doch recht komplex.

Das SONY KA6 Service manual ist hilfreich, um sich mit den Schrauben zu vergewissern, daß es so zusammen paßt.

Also es hatte funktioniert und der erste Umspultest war erfolgreich. Auch das Abspielen der DHFI- Test-Kassette war erfolgreich. Die Meßergebnisse und die Fotos kommen noch.

Wir planen einen seriösen physikalischen Vergleich von mehreren solcher 3 Kopf CC- Edel-Recorder.
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Hinten ist nicht viel drauf

Das war der letzte Preis für solch ein Gerät

Wer im Nov. 1996 noch einen Kassettenrecorder kaufte . . .

. . . . der hatte vermutlich einen guten Grund. Entweder hatte er große Mengen an bespielten Kassetten oder wollte Musik für sein Auto aufnehmen.

Für eine richtige Neuanschaffung war die Zeit der Compact Cassetten längst vorbei.

Nocheinmal ein weiterer Nachtrag aus Herbst 2022:


Im Herbst 2022 besuchte ich den Südamerika-Spezialisten Heinz Schleusner in Hamburg und durfte ihn 5 Stunden lang erzählen lassen und zuhören und habe alles aufgezeichnet. Er hatte ab 1960 deutsches Audio-Hightech nach Südamerika gebracht und kannte sich mit den dortígen Trends und Marktgegebenheiten vorzüglich aus - nach 30 Jahren Peru und Guatemala.

Mit dem "Erscheinen" der Philips CC Kassette kurz nach 1963 brach der Schallplattenmarkt gnadenlos zusammen. "Die Kassette" war einfach handlicher und billiger- für die dortige Bevölkerung - und man konnte sogar Musik selbst aufnehmen.

Und als bei uns die CC-Kassette im Niedergang war (die CD hat sie ab 1984 einfach verdrängt), konnte dort die CD immer noch kein Land gewinnen, zu teuer und zu kompliziert.

Die unverwüstliche CC-Kassette ist auch nach 2010 dort immer noch der Haupt-Medienspeicher.

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