Die Grundig Kassettengeräte SCF 6000, 6100, 6200 aus 1982
Viele (ältere) Leser und Besucher werfen mir als Autor öfter vor, ich "liebe" vor allem Grundig und verteufele so viele andere Hersteller pauschal, vor allem Telefunken.
Vordergründig mag das vielleicht so scheinen, doch liest man die einzelnen Artikel weiter durch, kommt man schnell auf eine ganz andere Sicht der Dinge und versteht meist, daß ich aufgrund der vielen hier vorhandenen Vergleichsgeräte eine möglichst wohlausgewogene und möglichst objektive Sichtweise versuche. Zugegeben, das gelingt natürlich nicht immer.
Das ist hier bei diesen drei Grundig "SCF" Kassetten- recordern ähnlich. Es sind erstaunlich aufwendige Geräte, die Grundig da angeboten hatte. Und manche Eigenschaften reichen bis ins High-End rein. Diese CC-Recorder haben mit den primitiven Spulen-Bandgeräten früherer Grundig Generationen - wie dem TK 14 oder dem TK27 und TK 220 - wenig gemeinsam.
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Suchen Sie mal CC-Recorder mit Schnittbandkern-Trafo
Die Stromversorgung (eines Kassettenrecorders) mit Schnittbandkern-Trafos war aufwendig und professionell. Nur die allerwenigsten Konstrukteure oder Entwickler (auf der ganzen Welt !!) durften Ihren Finanz-"Controllern" solch teure Trafos "andienen" (oder unterjubeln).
Selbst SONY hat in seinen aufwendigen und teuren CC-Geräten nur normale (das sind preiswerte) Trafos drinnen. Vielleicht war es bei Grundig der Zwang der geringen (Slimline-) Bauhöhe von nur einer (1) sogenannten Höheneinheit.
Auch das Chassis (für alle 3 Modelle gleich) strotzt vor Solidität und so sind diese drei Geräte extrem schwer. Die Vorgänger, diese CF5000 Serie ist fast das genaue Gegenteil von diesen SCF 6000 Serien.
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Hier das Innenleben und Netzteil des einfachen SCF 6000
Beim Eintreffen dieses preiswertesten Gerätes in 2011 hatte ich bereits gestaunt. Es gibt da außer dem edlen Trafo auch noch 2 elektronische (analoge) Spannungsregler, die für Spannungs-Konstanz sorgen.
Was mir nicht so gefallen hatte, der Trafo ist immer am Netz und auch, wenn er wenig Strom verbraucht, es ist mehr als nötig. Doch mit der komplett per Tipptasten gesteuerten Laufwerksschublade war das notwendigerweise sinnvoll, ebenso wie bei den vielen Video- und DAT-Recordern, die ein abruptes Ausschalten immer mit Bandsalat quittiert hätten.
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Hier das Innenleben und Netzteil des mittleren SCF 6100
Die Bilder kommen noch
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Hier das Innenleben und Netzteil des SCF 6200 Topmodells
Es fällt schon auf, daß hier mit dem Platz nicht so großzügig umgegangen werden konnte wie bei dem einfachen 6000er.
Es sind noch viele weitere Bilder vorhanden und die kommen noch.
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Die größte Macke bei all diesen Modellen
Diese Grundig-Kunststoffzahnräder verschleißen viel zu schnell. Das damals verwendete PVC-Material war entweder sowieso zu weich oder nicht Langzeit stabil bezüglich UV- oder Lichtstrahlung (obwohl die drei Geräte ja geschlossen waren). Man kann diese(s) Rädchen nachträglich austauschen. Wobei ein ebay-Preis von 42 Euro schon recht happig ist. Denn damit ist es noch nicht aus- bzw. wieder eingebaut.
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Zum Glück gibt es heute 3D Drucker, mit denen man sogar Stückzahlen herstellen kann, aus nachträglich härtbarem Material.
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Schaun Sie mal, wie man Abtaster- Justage- bzw. Einbauschablonen vom Revox B795 Plattenspieler nachträglich "drucken" kann.
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