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Wir haben einen neuwertigen 6,5mm Kopfträger erhalten.

Ein wirklich neuer 6,5mm L-Band Wickel

Juli 2013 - von Gert Redlich - Das war Glück und Zufall und ein neuer Freund zugleich. Bei Jörg Wuttke in der Nähe von Karlsruhe lagen im Keller richtige "Schätze". Für uns sind das Schätze, auch wenn fast jeder Andere nur höflich lächelt. Außer einem fabrikneuen 6,5mm AEG-Bandwickel war da auch noch ein AEG K4 Kopfträger mit fast unbenutzten Aufn. / Wiederg. Tonköpfen, der vermutlich gerade "refurbrished" - also runderneuert war. Vieleicht war auch gerade der 2. Weltkrieg vorbei und keiner brauchte das alles mehr, es gab ja Mitte 1945 erstmal gar keinen Rundfunk mehr und erst recht keine Plattenstudios.

Dieser 6,5mm Kopfträger war für die Ewigkeit gebaut.

Der Kopfträger ist aus massivem ALU-Druckguß
ein unzerstörbarer Tonkopfträger
in einem sehr "kräftigen" Transportkarton

Vielleicht hatte der Konstrukteur bei der AEG wirklich an das tausendjährige Reich geglaubt und konnte 1945 gar nicht verstehen, daß nach 12 Jahren alles schon wieder vorbei war.

Jedenfalls ist das Gehäuse mit der Montageaufnahme für die drei Tonköpfe aus massivem ALU-Druckguss. Bei der AEG setzte man in frühen Zeiten wie auch bei den späteren AEG-Telefunken Studiomaschinen auf die Dreikopf-Technik. Die Kombikopf-Technik kam erst nach 1952 bei den Heimrecordern zum Tragen, sie war einfach billiger. Außerdem setzte sich ab 1947 die US-amerikanische 1/4" Norm-Bandbreite mit ca. 6,35mm durch.

Die damaligen 6,5mm Magnetbänder waren auf der Oberfläche zum Magnetkopf hin noch sehr rauh und so war der Abrieb erheblich. Nach einer gewissen Laufzeit waren die Köpfe eingeschliffen und die Qualität wurde erheblich schlechter. Dazu wurden die Köpfe samt Träger zurück zur AEG nach Berlin gesendet und erneuert.

Die äußere Verpackung ist ein gewaltiger massiver Pappkarton
, der vermutlich sogar für den mehrfachen Fronteinsatz an der Ostfront verwendbar war. Ob innen drinnen auch noch Packpapier gegen das Verrutschen enthalten war, sieht man nicht.

Für die Aufschrift "Zurück an Mgt. Lager" haben wir auch noch  keine Übersetzung.
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Es war ein Kopfträger aus 1941 bis 1945

von rechts : Löschkopf, Aufnahemkopf, Wiedergabekopf
diese beiden Köpfe sind neu - kein Einschliff

An den insgesamt sechs runden Steckverbindern (in einer Reihe) sieht man, daß er noch aus alten Kriegsbeständen stammte. Bei dem AEG Magnetophon T8 wurden im Kopfträger bereits zweireihige Harting Messerleisten verwendet.

Hier noch ein paar Fotos von den Köpfen. Der Löschkopf sitzt im Bild rechts, weil das Band jedenfalls auf dem Bild von rechts nach links an den Köpfen vorbei laufen würde. Es ist noch die alte deutsche Schichtlage mit der Schicht nach außen. Die beiden Audio-Köpfe sind gut gekapselt, denn die damals sehr großen Wicklungen waren sicher empfindlich auf Einstreuungen von außen.

Man sieht auch, daß diese beiden Köfpe nahezu neu sind. Auch die 6,5mm Bandführungsrolle zeigt noch keinen Einschliff.

Ein Blick auf den Löschkopf von unten

Das gelöste "Geheimnis" der hochqualitativen Magnet- bandaufnahme, die dieser Technik zum Durchbruch verholfen hatte, war das "Füttern" des Löschkopfes mit einer recht hohen Frequenz von 80 Kilohertz oder mehr.

Bekannt war das zwar sowohl bereits in Japan und ein paar Jahre vorher sogar in den USA, aber niemand von den Erfindern / Entwicklern dort hatte es richtg eingeschätzt (oder überhaupt verstanden) und "etwas" daraus gemacht.

Hier in Berlin mitten im 2. Weltkrieg fing damit die richtige Hifi-Zeit an. Das Magnetophon konnte auf einmal fast 40 bis 15.000 Hz linealgerade bei etwa 54db Rauschspannungsabstand mit einem Maximal- Klirrfaktor von 5%.

Und das war für die Zeit um 1942 absolut sensationell. Und dem waren die damaligen Lautsprecher fast nicht gewachsen.
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