Zum Auffrischen und Schmunzeln . . .
. . . sind diese Museums-Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit den Tonband- und den Magnetbandgeräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern, auch dieses.
Für die TK/TS/TM 320/340 bis 341 gibt es jetzt eigene Seiten
Der Autor war damals 1967 - nach längerem akribschen Sparen - der stolze Besitzer solch eines TK320, also nicht der Schatulle (TS), sondern des Tonband Koffers (TK). Er sollte ja transportabel sein. Nur wurde da nie etwas draus, der Koffer war trotz des genialen massiven Handgriffes einfach zu groß und zu schwer und somit zu unhandlich.
Von den TK/TS 32x und 34x gab es einige Varianten.
Am Anfang gab es das TK320 und TK340, jeweils in Halb- oder Viertel- Spur Technik mit dem bekannten länglichen "magischen Auge" für beide Kanäle gemeinsam. Das war Knorz, aber es ging anscheinend nicht billiger.
Man hätte ja durchaus zwei "Augen" nehmen können, Platz war sicher genügend in dieser großen Kiste. Es war ja (nur) das Chassis des bekannten TK46/47, aber optisch leicht überarbeitet.
Erst später bei den sogenannten "enhanced" Versionen (321/341) kam die Erleuchtung, zwei getrennte Anzeige- Instrumente würden (beim Verkauf) Wunder wirken. Das taten sie dann aber auch nicht mehr. Der Tonband-Zug der TK45 bis TK340 Reihe war fast am Ende.
.
Grundig TK/TS 320 und 340 (ab 1965)
Die Grundig Tonband "Schatulle" TS 320/321 war schon eine richtige Schatulle, also eine Schatztruhe, mit edlem echtem Nußbaum Holzgehäuse sowie einem Rauchglas-Deckel fürs Wohnzimmer. Grundig hatte immer noch eine eigene Möbel- schreinerei für seine Musik- und Fernsehschränke.
Soweit ich mich erinnere, war das wuchtige monumentale Gerät beinahe 20 Kilo schwer und - trotz Handgriff - fast nicht mehr tragbar (vom Gewicht her). Alternativ gab es dazu immer den etwas besser transportablen TK 320, den bekannten Halbspur Tonbandkoffer 320.
.
Grundig TK/TS 320
Diese 4Spur TS Versionen waren edle Schatullen mit feinen Holzgehäusen. Wir haben auch Bilder von den etwas strapazierfähigeren TK Versionen mit Kunststoff-Deckel. Solch ein TK320/340 kostete damals 698.- DMark, das TS war noch etwas teurer.
Daß das Magische Auge für beide Stereo Kanäle herhalten mußte, erscheint heute fast unglaublich. Damals war es super, daß es überhaupt ging und dazu auch noch recht gut. Die späteren Zeiger- instrumente waren teilweise absoluter Mist, da viel zu träge. Selbst den dann eingeführten (ersten elektronischen) Verzögerungsschaltungen war das Magische Auge von der Anzeigegeschwindigkeit deutlich überlegen. Dann gab es (in ganz späten Entwicklungen) spezielle Spitzenwert- Zeiger- Instrumente, die schon "etwas brauchbarer" (kann man das Attribut "brauchbar" steigern?) waren, doch dazu mehr weiter unten.
Grundig TK/TS 340
Stereo mit 2 oder 4 Spuren je nach Version 320 oder 340
Bandgeschwindigkeiten: 4,75, 9,5 und 19 cm/s
Max. Spulendurchmesser: 18 cm
Antriebsart: 1 Motor
Kopfbestückung: 3 Tonköpfe
Eingänge: Mikrofon Radio Phono
Ausgänge: Rundfunk 0,6 Volt, 15 kOhm Lautsprecher 5 Ohm
Verstärkerausstattung: 2x 12 Watt
Aussteuerungsanzeige: magisches Auge als Band
Lautsprecherbestückung: 2 Lautsprecher (17,6 x 12,6 cm)
Frequenzgang: 4,75 cm/s: 40 Hz bis 9 kHz 9,5 cm/s: 40 Hz bis 15 kHz 19 cm/s: 40 Hz bis 18 kHz
Gleichlaufschwankungen: 9,5 cm/s = 0,15% 19 cm/s = 0,12%
Abmessungen (BxHxT in mm): 530x210x400
Gewicht: ca. 17 kg
Unverbindlicher Richtpreis: ca. 698,- DM (1967)
Damals waren es begeisternde Besonderheiten:
Bedienung mit 14 Drucktasten. Getrennte Klangregler für Höhen und Tiefen.
Automatische Bandendabschaltung durch Schaltfolie. Eingebauter Mischregler, Bandreiniger und Bandklebeschiene. Multiplayback und Einmischen von Echos mit 840, 420 und 210 ms Verzögerung.
Bandschonende Mehrscheiben Sicherheitskupplungen für extrem dünne Bänder. TS Versionen mit Holzgehäuse und Klarsichtdeckel.
Und erst die Bestückung: 6 Röhren und 14 "moderne" Transistoren, teilweise Germanium in den Endstufen.
Grundig TK/TS 321 und noch ein anderes 341 (bis Ende 1968)
Dieses Design war für seine Zeit 1966/1967 richtig schön und die A77 von Revox gab es noch nicht - bzw. erst Ende 1967. Der Autor hatte sich dann für ein TK320 entschieden, das übrigens heute noch bei einem Nachbarn von damals läuft (2004). Der Neupreis lag 1968 bei DM 698.-
Später gab es dann noch eine veränderte (optisch verbesserte) Version als TK321 und als TK341 mit zwei "hyper modernen" Zeigerinstrumenten (als getrennte Aussteuerungsanzeiger) anstelle des einen grünen magischen (Mono-) Auges.
.
Inzwischen sind 2 "Schatullen" TS 320 und TS 340 angekommen
In Anlehnung an die "Geld-Schatulle" hatte Max Grundig diese damals großen Bandgeräte in den edlen Holzgehäusen "Schatullen" genannt oder bennen lassen. Jedenfalls sahen und sehen sie sehr beeindruckensd aus, sehr ähnlich dem SABA 600 SH, doch das kostete 3 mal so viel.