Zum Auffrischen und Schmunzeln . . .
. . . sind diese Museums-Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit den Tonband- und den Magnetbandgeräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern, auch dieses.
Fangen wir oben an bei der A700
Unser Exemplar war schon seines Handgriffes beraubt. Nach dem Abnehmen der Abdeckbleche kommt ein riesiger Rippenkühlkörper zum Vorschein. Innen sieht man später, die Elektronik will viel geregelten Strom haben.
Geregelt heißt in der Fachsprache der Elektroniker:
Man erzeugt deutlich überhöhte Gleichspannungen mit einem dicken Trafo und diversen Gleichrichtern und regelt diese Spannungen dann auf die festgelegten Werte herunter. Man erzeugt diese deutlich höheren Spannungen deshalb, damit in einem Ü-Wagen zum Beispiel mit einem Dieselaggregat wirklich immer genügend Reserven vorhanden sind, wenn die Netz-Spannung mal kurz in die Knie geht.
Auf gut Deutsch, man verbrät die (überflüssigen) Spannungsdifferenzen jeweils in Wärme. Wir Elektroniker sprechen von einer Längsregelung. (Kommt von "Längswiderstand") Das war halt die analoge Technik von damals.
Schaltregler und Schaltnetzeile waren gerade im Kommen und enorm teuer und vor allem noch sehr anfällig gegen Spannungsspitzen. Und dann starben die Schaltregler eben.
Und so etwas wäre im Studiobetrieb und bei allen anderen Profis absolut tödlich.
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Die A700 konnte von Hause aus 3 Geschwindigkeiten
Damit brauchte man nur wenige unterschiedliche Typen der A700 für alle Eventualitäten. Die 4,75cm/s waren bei den Profis schon lange out.
Und jetzt wurde mit drei Druckschaltern einfach die Motorfrequenz umgeschaltet.
Und auch der Bandverbrauch wurde endlich in Minuten und Sekunden angezeigt, zwar immer noch mechanisch, aber immerhin, es ging recht genau.
Die sogenannte Tonwelle (der Capstan) war erheblich dicker als bei der A77/B77 und so musste der gleichgroße Motor auch genauer geregelt werden als der einer A77, denn er drehte jetzt langsamer.
Die Demontage der Frontplatte ist nicht mehr trivial. Es müssen zu viele Komponenten voher entfernt werden. Der Kopfträgeraufbau ist wie bei Studer inzwischen normal, einfach perfekt
Auch diese Maschine habe ich zuerst mit Pressluft ausgeblasen, allen Staub weggepinselt und die Bandführung akribisch mit Spiritus gereinigt.
Der Blick in das aufgeräumte Innenleben der A700
Die A700 ist schon von vorn unvergleichlich größer als die kleine A77 und wie oben gesagt, deutlich schwerer. Wenn man denn die Abdeckungen ab hat, erblaßt man von der "großen Leere". Warum ist die A700 noch "leerer" (ist falsch, ich weiß) als die A77 ? Da ist doch vorne vielmehr drauf und innen müsste doch auch vielmehr drinnen sein.
Die beiden Wickel-Motoren scheinen nahezu gleich zur A77, wenn auch elektronisch geregelt, der Tonmotor hat auch die gleiche Größe, man kann den anderen Zackenkranz der Frequenzregelung erkennen. Auch der Trafo scheint ähnlich groß zu sein. Neu ist eine große Menge an direkt zugänglichen Sicherungen. So etwas kann nie verkehrt sein. Unter oder hinter den Sicherungen ist die Regelelektronik des Netzteils für die diversen Gleichspannungen.
Neben dem Wickelmotor sind kleine Regelungsplatinen für die Bandfühlhebel untergebracht. Warum man das nicht auch hatte "etwas optimieren" können, ist mir ein Rätsel.
Rechts neben dem Tonmotor in dem Kasten sind die Aufnahme- und Wiedergabeverstärker mit ihren vielen Einstellpotis.
Auch die beiden aus der A77 bekannten Hubmagnete für Bandandruckrolle und Wickelbremsen sind dick und rund und schwer.
Vielleicht trügt das aufgeräumte Bild ohne die Kabelbäume der A77.
Der Audio-Elektronikteil ist wie damals bei der A77 ganz unten.
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Prüfen und Messen im Tonbandbereich
Hier finden Sie ein paar Tipps aus unserer Erfahrung, wie wir semi Profi und Profi Bandmaschinen ausprobieren.
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