Wie den Riemen oder Hauptantriebsriemen wechseln ?
(Übrigens: "RDL" steht für Royal de Luxe) - Nun zu dem wichtigsten Teil des Antriebs, dem defekten Treibriemen. Wenn man weiß, wie es geht, ist es sehr einfach.
Man muß (nur) das Chassis hoch klappen (können). Dazu muß der große Tragegriff abgenommen werden und die beiden noch im Gehäuse verbliebenen Spezialmuttern mit einem sehr großen Schraubendreher rausgeschraubt werden. Die halten das Alu-Chassis vorne ganz fest im Holzgehäuse, hinten sind es die beiden Scharniere.
Das Hochklappen ist wirklich eine Crux, eigentlich eine vermeidbare Fehlkonstruktion, denn die sensible Verdrahtung schrammt jedesmal kräftig und gefährlich an der rauhen Gehäuseinnenseite. Ist erst mal einer der vielen Drähte (vor allem unsichtbar in der Isolation) gebrochen, abgebrochen oder gar gerissen, geht die wilde Sucherei los.
Besser ist es, Sie stellen das Uher erst mal auf eine Seite und klappen oder ziehen dann das Alu Chassis ganz sachte aus dem Holzgehäuse raus. Dann fällt schon mal nichts runter, klemmt keine Finger oder klappt mit großem Knall hinten runter. Nehmen Sie irgendeine weiche Unterlage, oder auch einen dicken Stoß Zeitungen zum Unterlegen.
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Richtiges Werkzeug ist wichtig
Direkt am Trafo sehen Sie die blanke Alu Rolle, die mit einem Metallfinger nach oben gedrückt wird.
Der Metallfinger ist mit einer ganz normalen Schraube arretiert. Die Klinge ihres Schraubendrehers sollte genauso breit sein wie der Schraubenkopf. Sonst vermurksen Sie (mit einem zu kleinen Dreher) den Schlitz wie bei unserem Beispiel hier. Schon beim zweiten Mal wird es dann mühsam.
Wir haben zwei Bandgeräte, bei denen dieser Gummiriemen noch intakt scheint. Die Betonung liegt auf scheint. Nach 40 Jahren ist der so oder so hinüber. Er wird in Kürze reißen und (Spann-) Kraft hat der Riemen auch keine mehr. Es ist auf jeden Fall Austauschen angesagt. In einem unserer Geräte sind die Überbleibsel dieses Riemens deutlich zu sehen.
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Mit Geduld geht das Einlegen des neuen Riemens ganz leicht.
Der neue runde Riemen muß zuerst um den "Motorpulli" rum. Das können Sie fast nicht sehen, aber fühlen. Stellen Sie das Gerät so auf, daß die DIN-Buchsen- Anschluplatte oben ist und schauen Sie senkrecht ganz dicht am Chassis auf die Motorachse.
Dort sehen Sie entweder den alten Riemen oder die leere Nut, in die der neue Riemen wieder rein muss.
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Wie ich es mache . . .
Ich lege die Frontplatte des Uher auf ein Kissen, lasse das Holzgehäuse auf den Tisch herunter hängen und fingere den Riemen um diesen Motorpulli herum. Dann schiele ich ab und zu von der Seite rein, ob der Gummiriemen sauber in der Nut liegt und dann erst winde ich ihn um das große Alu-Rad herum in dessen Nut. Ein wenig Dehnung verträgt ein neuer Riemen schon, aber zuviel ist dann zuviel. Also keine Gewalt anwenden, sondern Feingefühl und Geduld.
Am Schluß muß der Metallfinger wieder in der Mitte dieses Alu-Rades auf die Kugel drücken und gut festgeschraubt werden. Das war dann alles außer dem Probelauf mit allen Umspulfunktionen. Am Ende muß es so aussehen wie das rechte Bild. Das ist jetzt der neue runde Gummiriemen. Warum Uher mal Dreiecksriemen benutzt hatte, erschließt sich mir im Moment noch nicht.
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